Indiens wirtschaftliche Aufholjagd ist beeindruckend –
dennoch fehlt es dem Land nach wie vor an modernen Maschinen. Dies will der
neue Regierungschef Narendra Modi nun ändern: Um dem Land einen
Modernisierungsschub zu geben, reist er durch die Welt und wirbt um
ausländisches Kapital. „Die internationale Wirtschaft beobachtet schon längere
Zeit interessiert den Subkontinent“, erklärt Kommunikationsexperte Michael
Oehme. „Noch vor einigen Jahren galt Indiens Wirtschaft als enttäuschend und
die Politik als gelähmt und eingeschränkt. Nun gilt Narenda Modi als
Hoffnungsträger, der die Wirtschaft ankurbeln soll, “ so Oehme weiter.
Dementsprechend hoch hat sich Modi seine Ziele gesteckt:
Die Schaffung neuer Arbeitsplätze hat dabei oberste Priorität. „Die Problematik
besteht darin, dass jeden Monat rund eine Millionen junge Inder neu auf den
Arbeitsmarkt treten und die Industrie darauf nicht vorbereitet ist“, bestätigt
Kommunikationsexperte Oehme. Bis zum Jahr 2025 soll der Anteil der Produktion
von 15 auf 25 Prozent des Bruttoinlandsproduktes wachsen. Der Regierungschef,
der seit Mai 2014 im Amt ist, will die Bürokratie abbauen, das Steuerchaos
lichten, ähnlich wie in China Industriekorridore schaffen und Arbeiter besser
qualifizieren. „Ich fordere die ganze Welt auf: Setzen Sie auf Indien“, versprach
er letzte Woche in Hannover. Hierzulande scheint man bereit zu sein:
„Deutschland gilt, innerhalb der EU, als Indiens wichtigster Handelspartner“,
so Oehme. So sind über 1800 deutsche Firmen in Indien aktiv. Beide Länder
tauschen Waren und Dienstleistungen im Wert von rund 16 Milliarden Euro aus. In
Indien werden Maschinen „Made in Germany“ hoch angesehen – der deutsche
Handelsüberschuss beträgt rund 3,4 Milliarden Euro. Im Umkehrschluss liefert
Indien insbesondere Textilien nach Deutschland. Nichtsdestotrotz liegt China
Indien um Jahre voraus. Es mangelt an der nötigen Technik, Infrastruktur und
Innovation, was nicht zuletzt am monetären Aufwand für den Ausbau dieser
Bereiche liegt.
„Indien ist auf ausländisches Know- how und Geld
angewiesen, um seine wirtschaftliche Aufholjagd fortzuführen und im besten Fall
erfolgreich umzusetzen“, meint Kommunikationsexperte Michael Oehme. Die
Vorgehensweise vom Narendra Modi sei genau der richtige Weg, Vertrauen für sein
Land zu schaffen.
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