Dienstag, 28. Februar 2017

Die Würde der Zielgruppe

Kennen Sie diese wunderbaren Sätze des totalen Egomanen: „Du, jetzt haben wir eine Stunde lang über mich gesprochen, jetzt wollen wir mal über Dich sprechen ... Wie findest Du mich eigentlich?“ So oder so ähnlich verhalten sich viele Unternehmen, wenn sie kommunizieren. Da werden Inhalte am laufenden Band ins Web gejagt, als ginge es darum, bei einer Hetzjagd der erste zu sein. Anstatt den Kunden wirklich ernst zu nehmen und mit ihm einen organischen Prozess auf Gegenseitigkeit aufzubauen. 

Der mündige User
Man kann sich trefflich darüber streiten, ob der User heute mündiger ist als noch vor zehn Jahren. Fakt ist: die sozialen Medien haben einen Emanzipationsprozess eingeleitet, der seinesgleichen sucht. Twitter, Facebook & Co. schreien ja regelrecht nach Meinungen, nach Kommentaren – und genau daher empfinden sie ihre User als Teil ihrer persönlichen Emanzipation und halten sie für wichtig. Das hat auch was mit Würde zu tun, ob man es glaubt, oder eben nicht. Das heißt, man muss der Zielgruppe Anreize geben, warum sie sich gerade mit Ihnen, Ihren Messages und Inhalten beschäftigen sollte. Der Mundpropaganda oder besser Link-Propaganda – auch in Form von Follower – sollte man dabei ein großes Augenmerk schenken. Ernstgenommene Internetseiten und Foren dienen als Basis für Multiplikatoren. Schön auch abzulesen an der Zahl derjenigen, die sich auf ihren Seiten aufhalten und Ihren Content für eigene Belange nutzen. Verbieten Sie daher niemals die freie Nutzung Ihrer Texte! Doch wie werde ich zum Multiplikator?

Erst der andere, dann ich ..
Vereinfach gesagt, indem man den Content von relevanten Influencer an die eigene Community streut. Fragen Sie doch einfach mal nach, ob man weitere „Verbindungen“ eingehen kann. Fragen kostet bekanntlich nichts und bekanntlich freut sich jeder über mehr Reichweite. Auch an Gastbeiträge kann gedacht werden (vergleiche hierzu http://pressearbeit-oehme-friedberg-michael.blogspot.ch/2016/07/der-gastbeitrag-und-seine-moeglichen-Folgen-fuer-die-Leadgenerierung.html). Kommunikatoren sollten also zunächst an das Miteinander denken und erst dann die eigene Botschaft in den Vordergrund stellen. Wer dies berücksichtigt, erreicht nach unserer Erfahrung mehr User. 

Donnerstag, 23. Februar 2017

Public Relations und Wahrheit

In Anbetracht des amerikanischen Wahlkampfes und der Aussage von Kellyanne Conway, der Beraterin des neuen US-Präsidenten Trump, die von „alternativen Fakten“ spricht, stellt sich die Frage, ob Lügen inzwischen eines der „Hilfsmittel“ der PR-Verantwortlichen geworden ist. Denn, offen gefragt, was sind alternative Fakten anderes als Lügen? 

PR-Kodex
Nun könnte man sich auf die Seite derer stellen, die sich dem Deutschen Kommunikationskodex verpflichtet fühlen. Danach sind PR-Berater zu Transparenz, Integrität, Fairness, Wahrhaftigkeit, Loyalität und Professionalität verpflichtet und eigentlich jeder PR-Fachmann kennt diesen Kodex. Was aber, wenn die Gegenseite nicht mit fairen Mitteln spielt? Heiligt dann der Zweck die Mittel? Wir meinen nein, denn falsche Informationen, auch wenn sie nur gefärbt sind, missbrauchen das Vertrauen der Öffentlichkeit und führen über kurz oder lang zu einer eindeutigen Ablehnung. Dass in solchen Fällen künftig Journalisten immer mehr Abstand davon nehmen, Informationen von PR-Treibenden abzunehmen, liegt auf der Hand. Und ist auch richtig. PR-Berater, die derart handeln, schaden ihrer Branche und gehören dem Grunde nach „entsorgt“. 

Europäische halbseidene Einsichten
Derart kritisch sieht es auch der Chef des mit 10.000 Mitgliedern größten europäischen PR-Verbandes, dem CIPR. Für Alastar McCapra sollte jeder PR-Treibende mit Disziplinarstrafen belangt werden, der so handelt. Merkwürdig dabei: Auf die Lügenkampagnen im Rahmen der Brexit-Diskussion angesprochen, beschwichtigt er, er gehe nicht davon aus, dass der Brexit im PR-Bereich irgendetwas verändern wird. Da drücken wir ihm die Daumen, denn mögliche Folgen des Brexit könnten aus unserer Sicht durchaus dazu beitragen, beschwichtigende Durchhalteparolen zu kommunizieren. Wir wäre es, Frau May, mit dem Satz: „Wir schaffen das!“ 

Dienstag, 21. Februar 2017

Kommunikationstrends 2017

Das Jahr ist noch frisch und schon gibt es Einschätzungen, was sich ändern könnte. Aus diesem Grund hat sich die Worldcom Public Relations Group, ein Zusammenschluss aus 110 inhabergeführten PR-Agenturen Gedanken über die Entwicklungen im Kommunikationsmarkt gemacht. Wir greifen die Wichtigsten auf:

Vertrauen gesucht
Da die politische Verunsicherung wächst, suchen viele Menschen nach anderen Möglichkeiten, Vertrauen zu gewinnen. Marken werden nach Meinung der Worldcom Public Relations Group daher eine zunehmende Rolle spielen. Da die Menschen zudem nach „vertrauenswürdigen Quellen“ suchen und gleichzeitig die Recherchezeit für Journalisten immer weiter sinkt, werden viele Unternehmen die Chance bekommen, sich als Experten und Meinungsführer zu positionieren. Dies setzt allerdings auch eine gewissenhafte PR-Arbeit voraus.

Bezahlte und redaktionelle Texte verschwinden
Dieser Punkt spricht eigentlich für sich und wird eine weitere Welle der Entrüstung auslösen. Offenbar geben Redaktionen einen Teil ihrer journalistischen Unabhängigkeit auf und setzen auf Bezahlbeiträge. Damit wird einmal mehr deutlich, unter welch enormen Druck die Kommunikationsbranche steht. Gleichzeitig muss sich selbst bei Bezahltexten die Qualität in Richtung themenspezifische Inhalte mit einem Mehrwert für Leser ändern. Vorbei ist das Eigenlob – es leben die Ratgebertexte für den Interessenten. 

Technische Innovationen
Ein Trend, der sich in 2017 fortsetzen wird, ist das Nutzen von technischen Innovationen. Die kurzen Aufmerksamkeiten erfordern visuelle Inhalte, deren Verfolgung zuvor mit Augenmessmethoden optimiert wurden. Mobil spielt eine zunehmende Rolle und muss stringent durch alle Kommunikationswege nutzbar sein. Schließlich, fast hätten wir es uns gedacht, kommen Firmen kaum mehr darum herum, Social Media in ihren Strategien zu berücksichtigen. 

Donnerstag, 16. Februar 2017

Public Relations (PR) – die Ungewissheit des Erfolgs

Immer wieder werden wir gefragt, worin eigentlich der Unterschied zwischen PR und Werbung besteht. Mit dem Begriff Werbung können die meisten etwas anfangen. Werbung ist zum Beispiel eine Anzeige, die man für Geld erstellen lässt, für Geld schaltet, womit sie in der Regel auch erscheint und die dann hoffentlich das gewünschte Ziel erreicht. PR funktioniert da ganz anders.

PR-Maßnahmen

PR Maßnahmen kann man nicht schalten. Insofern ist der große Nachteil, dass sie nicht garantiert angenommen werden. Dafür fließt aber auch kein Geld an Dritte. Klassische PR-Maßnahmen sind Pressemitteilungen an Journalisten. Hier kommt es auf das Handwerkszeug an. Wir verweisen in diesem Zusammenhang auf die beiden Blogbeiträge zu diesem Thema: http://pressearbeit-oehme-friedberg-michael.blogspot.ch/2016/08/aufbau-und-inhalt-einer-pressemitteilung.html bzw. http://pressearbeit-oehme-friedberg-michael.blogspot.ch/2016/08/wie-kommuniziere-ich-meine-messages.html. Im Idealfall greifen Journalisten die dargebotenen Informationen auf und kommunizieren es an die Leser. Derartige Beiträge haben eine deutlich höhere Glaubwürdigkeit, als es eine Anzeige jemals haben könnte. Im schlechten Fall versandet die Meldung. Dann sollten Sie darüber nachdenken, was Sie besser machen können.

Zweitnutzung Internet

Während nahezu jedes Unternehmen Pressemitteilungen kennt, weiß längst nicht jeder, dass man Pressemitteilungen auf für die Suchmaschinenoptimierung nutzen kann. So gibt es eine Vielzahl an Presse- oder Fachforen und Plattformen, die bereitwillig Pressemitteilungen annehmen. Wenn Sie mit einer PR-Agentur zusammenarbeiten, so bietet diese in der Regel einen sogenannten Internetverteiler. Sie können aber auch selbst aktiv werden und beispielsweise bekannte Mitbewerber bei Google eingeben. Finden Sie dort Presseveröffentlichungen, geben Sie doch einfach die Headline dieser Veröffentlichung bei Google ein. Sie werden staunen, wie aktiv die Mitbewerber sind. Dabei sollten Sie die Pressemitteilung nicht 1:1 fürs Internet verwenden, sondern bestimmte Vorgaben einhalten. Die Keyworddichte ist beispielsweise wichtig und wo bestimmte Keywords stehen sollten (vergleiche hierzu den Beitrag http://pressearbeit-oehme-friedberg-michael.blogspot.ch/2016/11/keyword-schwemme.html). In diesem Sinne richtig gemacht, wirkt sich PR positiv auf das Image und die Bekanntheit aus.

Dienstag, 14. Februar 2017

„Den ‚Aufmerksamkeit heischenden’ Weg gehen nur wenige Asset Manager“

Heute möchten wir Ihnen ein Interview ans Herz legen, das sich mit dem Thema Finanzkommunikation beschäftigt. Es wurde von Cash.ch mit Roland Ceccetto geführt. Er ist Partner und Senior Consultant bei Communicators, die seit über 30 Jahren zu den führenden Kommunikationsagenturen in der Schweiz zählen: