Mittwoch, 12. September 2012

Michael Oehme:mit Niedriglohn-Jobs drohende Altersarmut vorprogrammiert !


In Deutschland gibt es viele Branchen, die sehr niedrige Löhne zahlen. Die Niedriglohn- oder Mini-Jobs wurden 2003 eingeführt und waren als „Sprungbrett in den regulären Arbeitsmarkt“ gedacht. Arbeitgeber ziehen ihre Vorteile aus solchen Arbeitsverhältnissen, da sie auf Kosten der Arbeitnehmer Gelder einsparen, z.B. bei der Sozialversicherung. Der Niedriglohnsektor wächst immer weiter und hat längst sein ursprüngliches Ziel verfehlt. Mini-Jobber sollten schnell eine andere, besser bezahlte Arbeit finden. Fehlanzeige! Teilzeitarbeit, 400-Euro-Jobs und befristete Arbeitsverträge sind zum Massenphänomen geworden. Rund 7,5 Millionen Menschen arbeiten deutschlandweit in solchen Jobs. Sie würden gerne mehr arbeiten um dementsprechend mehr Geld nach Hause zu bringen, denn der Lohn reicht oft nicht zum Leben. Die jeweiligen Arbeitgeber könnten dann jedoch keine Niedriglöhne mehr zahlen. Für den Steuerzahler wäre es natürlich viel besser, wenn mehr Menschen mehr verdienen würden.
Wer dauerhaft für so wenig Geld arbeitet, erwartet zu Recht die Altersarmut. Viele fürchten als Rentner wie ein Hartz-IV Empfänger leben zu müssen. Einzelne Wirtschaftszweige haben schon ein regelrechtes Dumpinglohn-Image wie z.B. die Friseur-und Kosmetikbranche oder die Straßen-und Gebäudereinigung.
Die Landesregierung will eine Bundesinitiative auf den Weg bringen, wonach eine unabhängige Kommission einen bundesweiten Mindestlohn für alle Branchen festlegen soll.
Der Deutsche Gewerkschaftsbund fordert, die 400-Euro-Jobs komplett abzuschaffen. Arbeitnehmer sollen Beiträge zu Renten-, Kranken- und Arbeitslosenversicherung bezahlen, um abgesicherter zu sein. Zunächst soll der Arbeitgeber den Großteil davon übernehmen und der Arbeitnehmeranteil von 50% soll erst bei einem Nettoeinkommen von 800€ im Monat anfallen. Außerdem fordert der DGB einen Mindestlohn von 8,50€ in allen Branchen.
Union und FDP hingegen wollen Mini-Jobs weiterhin fördern und stärken, und das monatliche Höchsteinkommen von 400€ auf 450€  anheben.
 Generation Niedriglohn- Wenn im Alter Armut droht

By VL/ Michael Oehme

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