Mittwoch, 31. Oktober 2012

Michael Oehme: Konsumklima in Deutschland


Die Kauflaune der Verbraucher ist trotz trüber Konjunkturaussichten so gut wie seit fünf Jahren nicht mehr.


Das für November berechnete Konsumklima-Barometer kletterte überraschend um 0,2 auf 6,3 Punkte. Das sei der höchste Stand seit Oktober 2007, wie die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) am Freitag zu ihrer Umfrage unter 2000 Deutschen mitteilte.
Grund dafür sind höhere Löhne, sinkende Inflation und ein stabilerer Arbeitsmarkt. Die Konsumenten rechnen deshalb mit einer steigenden Kaufkraft und wollen mehr Geld für größere Anschaffungen ausgeben. Der Einzelhandel sieht dadurch Chancen auf ein gutes Weihnachtsgeschäft.
Während die Verbraucher weniger Rezessionsängste zeigen, bleiben die Chefetagen der deutschen Wirtschaft, aufgrund der Schuldenkrise in Europa und der geschwächten Weltkonjunktur, skeptisch und pessimistisch.
"Anhaltende Verunsicherung im Hinblick auf die weitere Entwicklung der Bankenlandschaft in Verbindung mit einem historisch niedrigen Zinsniveau ist keine gute Voraussetzung, Spareinlagen zu bilden", sagte GfK-Experte Rolf Bürkl. "Stattdessen tendieren die Verbraucher dazu, ihre finanziellen Mittel eher in werthaltige Anschaffungen zu investieren als bei der Bank anzulegen." Daher die ausgeprägte Anschaffungsneigung.

Nach Prognose der Bundesregierung wird der private Konsum in diesem Jahr um 1,0 Prozent zulegen. 2013 sollen es dann 1,1 Prozent sein.
"Der Konsum spielt für die weitere wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland eine zunehmend wichtigere Rolle", erklärete Bürkl.
"Da aufgrund der weltweiten Konjunkturabschwächung die Ausfuhren einen Dämpfer erhalten werden, ist eine rege Konsumkonjunktur eine wesentliche Voraussetzung dafür, dass Deutschland nicht in eine Rezession rutscht."

By VL/ Michael Oehme

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