Montag, 14. Oktober 2013

PR-Michael Oehme: Postbank im Kritikfeuer - Falschberatung bei Geldanlage

Die Postbank soll Falschberatungen durch seine Finanzberater geduldet haben. Hunderte Postbank-Kunden haben ihr Vermögen verloren, wie das Magazin Der Stern in der vergangenen Woche berichtete. Interne Schreiben, die der Stern-Redaktion vorliegen, belegen dabei, dass die Postbank die Falschberatung bewusst in Kauf genommen und Beschwerden konsequent abgewehrt hat. Nun droht dem Unternehmen eine Klagewelle. Der Stern berichtet dabei von der Kundin Inge Saal. Dieser wurde von einem Postbank-Berater empfohlen, ihr Vermögen von 150.000 Euro in geschlossene Schiffsfonds anzulegen. Dabei handelt es sich um eine langfristige Geldanlage mit meist rund 10 bis 25 Jahren Laufzeit. Das Geld wird in den Bau und/oder Erwerb von Seeschiffen investiert. Schiffsfonds stellen eine hoch risikoreiche Geldanlage dar. Denn im Gegensatz zu sicheren Geldanlagen, wie den festverzinslichen Wertpapieren, kann es zum Totalverlust der Investition kommen. Inge Saal wollte ihr Vermögen jedoch sehr sicher anlegen. Die Fehlberatung der Postbank führte für sie zu einem fast kompletten Verlust ihrer Ersparnisse.

Was für die Postbank-Kunden nicht ersichtlich ist: Viele Postbank-Berater sind oft gar nicht bei dem Finanzdienstleister angestellt, sondern arbeiten als Selbstständige. Insbesondere die Provisionen führten in der Vergangenheit verstärkt zur Empfehlung von Schiffsfonds. Wie ein ehemaliger Berater der Postbank gegenüber Stern erzählt, wurden entgegen der ausgewiesenen fünf Prozent Provision bei manchen Schiffsfonds 17 Prozent berechnet. Die hoch risikoreichen Geldanlagen gestalteten sich also somit zumindest für die Berater als sehr lukrativ.

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