Ganz offensichtlich haben viele Privatanleger in hierzulande
Finanz- und Versicherungsprodukte gekauft, die überhaupt nicht zu ihrer persönlichen Situation passen. Zu
diesem Schluss kommt die Initiative Finanzmarktwächter der Verbraucherzentralen
in einer jüngsten Studie. Hierfür wurden298 Fälle ausgewertet, in denen
Privatanleger sich an eine Verbraucherzentrale gewandt hatten, um sich
bezüglich des Themas Geldanlagen beraten zu lassen – vorwiegend ging es um die
Altersvorsorge.
Die Berater fanden bei 90 Prozent der Verbraucher mindestens ein Produkt im
Portfolio, das nicht optimal war – also entweder nicht der Lebenssituation
entsprach oder dem Ziel, das die Verbraucher mit der Anlage erreichen wollten.
Zusammengerechnet wurden satte 1800
Produkte untersucht. Davon passten nach Meinung
der Berater in den Verbraucherzentralen 42 Prozent nicht zu den
Bedürfnissen der Anleger. In den Fällen
von neu angebotenen Verträgen seien sogar 87 Prozent unpassend.
Der häufigste Grund, warum ein Produkt als nicht
bedarfsgerecht beurteilten, war eine viel zu geringe Rendite. Fast zwei Drittel der Produkte fielen aus diesem
Grunde durch. Die Hälfte erschien den Fachleuten der Verbraucherzentralen als
zu teuer, jeweils rund ein Drittel als zu riskant oder zu unflexibel – diese
Beurteilung ergab sich gemessen an den Wünschen der Anleger. Absolut unrentabel
angelegt waren häufig kurzfristige Einlagen
bei Banken, Investmentfonds zu teuer und fondsgebundene Produkte. Mit jeweils
85 Prozent als besonders häufig für unpassend bewertet wurden fondsgebundene Renten- oder
Lebensversicherungen sowie fondsgebundene Riester-Rentenversicherungen – beide
aus demselben Grund, nämlich dass sie im
Abschluss zu teuer seien. Auch die klassische Riester-Rente kam nicht besonders
gut weg. Sie erschien den Verbraucherschützern in 64 Prozent der Fälle als
nicht bedarfsgerecht. Und sie wird von
den Experten grundsätzlich als zu teuer eingeschätzt.
Man muss sich an der Stelle doch mal die Frage stellen, in was sollen Anleger denn dann überhaupt noch investieren? Das ist zu teuer, das andere hat eine zu schwache Rendite, das dritte ist unflexibel. Es wäre doch mal schön, Antworten von den Verbraucherschützern zu bekommen.
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