Das
Vertrauen in die Umweltorganisation Greenpeace wird derzeit von riskanten
Finanzgeschäften erschüttert
Sie sind die „Sauberfrau“ der Unternehmen. Sie
protestieren gegen alles „böse“ in der Welt: Ob Gazprom, Walfang oder globale
Erwärmung – Greenpeace ist immer vor Ort, um die Welt zu verbessern. Je mehr
Aufmerksamkeit, desto mehr potentielle Spender. Die Empörung ist
dementsprechend hoch wenn ausgerechnet so ein Unternehmen selbst eines
Skandales beschuldigt wird. Ein Mitarbeiter von Greenpeace International hat 3,8
Millionen Dollar durch Finanzgeschäfte verloren – und wurde sofort entlassen.
Es seien Währungsgeschäfte getätigt worden, die auf einen sinkenden Euro-Kurs
spekuliert haben sollen. Allein im vergangenen Jahr spendeten über eine halbe
Million Menschen in Deutschland Greenpeace Geld für den Schutz der Arktis vor
Ölbohrungen oder den Kampf gegen Atom- und Kohlekraft. Wie viele dieser
Spendengelder vernichtet wurden ist bislang unklar.
Greenpeace Deutschland zeigte sich zu Beginn der Woche
betroffen: „Wir bedauern den Verlust außerordentlich und möchten uns bei
unseren Fördermitgliedern ausdrücklich entschuldigen." Man hätte versucht
sich abzusichern, was man nicht hätte tun dürfen. Der Mitarbeiter habe sich
dabei über geltende Regeln hinweg gesetzt und die Kontrollmechanismen bei
Greenpeace International hätten nicht funktioniert. Der Millionen-Verlust
resultiert nicht zuletzt aus den Währungsproblemen der Zentrale in Amsterdam.
Hier wird mit Euro gearbeitet, die weltweiten Landesbüros arbeiten mit den entsprechenden
nationalen Währungen. Je nach Wechselkursschwankung werden Gewinne und Verluste
eingefahren. 2013 hatte Greenpeace entschieden, sich dagegen abzusichern und
Währungen zu einem festen Kurs zu kaufen. Doch in diesem Fall wurde die Grenze
zu Währungsspekulation nicht genug beachtet und sogar überschritten. Gemeinnützige
Organisationen im Währungsgeschäft haben es mit dem Image umso schwerer, weiß
PR-Experte Michael Oehme. „Nichtregierungsorganisationen stehen teilweise einem
viel größeren Leistungs- und Qualitätsdruck, vor allem von Seiten der Spender.
Mit dem Geld muss gut gewirtschaftet werden, die Geschäftsberichte werden
genauestens gelesen.“ Es gibt nach wie vor Unverständnis darüber wie spendensammelnde
Organisationen überhaupt funktionieren. „Ein Vertrauensverlust trifft ein
Unternehmen wie Greenpeace besonders hart, da sie sich davon nicht so schnell
erholen und das Vertrauen nur schwer wieder erlangen“, so Oehme weiter.
Dazu kann man nur sagen: Ohne Worte!
AntwortenLöschenDa kann ich dir nur rechgeben. Als ich das zum ersten Mal gelesen habe, traute ich meinen Augen kaum. Es ist ja ok, wenn die die Spendengelder verzinslich anlegen - aber doch nicht mit Währungsgeschäften. Da weiß doch jeder, dass das gefährlich ist.
AntwortenLöschenHi Pere, ich habe daraufhin jedenfalls meine Greenpeace Mitgliedschaft gekündigt. So was geht einfach nicht.
AntwortenLöschenMich würde mal interessieren, ob es da ehe offizielle Stellungnahme gegenüber den Mitgliedern gibt. Hat die jemand???
AntwortenLöschenHabe einen von Brigitte Behrens, Geschäftsführerin von Greenpeace Deutschland, gefunden unter http://www.greenpeace.de/themen/gpi-defizite ,klingt plausibel.
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