Donnerstag, 19. Februar 2015

Michael Oehme erklärt den Hype um Shades of Grey



Im Netz wird es nur noch als „Hype um die Haue“ betitelt. Doch was hat es wirklich mit dem Zauber des Erotik-Bestsellers auf sich?
Die Euphorie um „Shades of Grey“ nimmt kein Ende. Wie erwartet platzierte sich die Bestseller-Verfilmung direkt ganz vorne in den Charts. Am vergangenen Wochenende lief der Film in rund 60 Ländern an – bereits jetzt schrieb die SM-Schnulze mit 1,35 Millionen Besuchern und einem Einspielergebnis von 12,3 Millionen Euro Kinogeschichte. „Der Hype spiegelt die gesellschaftlichen Interessen und zwischenmenschlichen Wünsche sehr gut wieder“, erklärt Kommunikationsberater Michael Oehme. „Die Autorin E.L. James hat den Puls der Zeit getroffen. Es geht nämlich nicht nur ausschließlich um Erotik, sondern vor allem um die große Liebesgeschichte und Vertrauen.“ Exakt diese Kombination scheint die Leute zu begeistern, im wahrsten Sinne des Wortes zu fesseln. „Auch wenn sich die Mehrzahl der Menschen, vor allem in der westlichen Welt, für sexuell aufgeklärt und offen halten, sind sie es oft nicht“, meint Oehme. „Durch solch eine SM-Geschichte, die dazu auch noch dermaßen öffentlich diskutiert wird, öffnen sich mehr Menschen für eine Thematik, die ohnehin jeden im Tiefsten Inneren interessiert.“ Nicht umsonst verkaufen sich diverse Artikel aus Baumärkten und Spielzeuge von Sextoyseiten extremer denn je.
Unterdessen hat der Film in den USA laut „Hollywood Reporter“ 85 Millionen Dollar (rund 75 Millionen Euro) in den ersten drei Tagen eingespielt. Damit hat der Film dem Verleiher Universal den erfolgreichsten Valentinstag in der US-Kinogeschichte beschert. Universal selbst hatte mit 60 Millionen Dollar gerechnet. „Interessant sind auch die Zielgruppen, die der Film anspricht“, so Kommunikationsberater Michael Oehme weiter. „Das hat viel mit Sinus-Milieus zu tun und Faktoren, die auch in der Werbung und unserer PR-Arbeit entscheidend sind. Im Endeffekt geht es immer um moralisch und emotional aufgeladene Inhalte.“ Fakt ist schon jetzt, dass das Kinopublikum deutlich gemischter ist als die Leserschaft der Romanversion. Rund ein Drittel der Kinozuschauer sind laut Erhebungen von Universal männlich, 42 Prozent der Zuschauer unter 25 Jahre alt. Der Romanze gelang in elf Ländern der beste Kinostart aller Zeiten, darunter Italien, Argentinien und Ungarn. International ist der Film auch in katholischen Ländern erfolgreich. Auch in den religiösen Südstaaten der USA kam er sehr gut an. Weltweit kommt der Film auf 245,5 Millionen Dollar in drei Tagen. Angesichts von Produktionskosten von rund 40 Millionen Dollar, ist das ein überdurchschnittlich erfolgreicher Start.

2 Kommentare:

  1. Für mich ist das ein Porno für Intellektuelle ...

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  2. Marketing, Marketing, ich sage nur Marketing. Ich kann mir nicht erklären, warum so ein Film derart hohe Besucherzahlen mit sich bringt. Entweder es ist schick in so einen Film zu gehen, oder es ist befremdlich. In jedem Fall hat es etwas ruchvolles.

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