Unternehmen
sind unzufrieden mit der Leistung von Bachelor-Absolventen
Kommunikationsberater Michael Oehme macht auf eine Studie
des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) aufmerksam, laut der die
deutsche Wirtschaft zunehmend unzufrieden mit den derzeitigen Bachelor-Absolventen
ist. Demnach gaben lediglich 47 Prozent der Unternehmen an, dass
Berufseinsteiger mit diesem Hochschulabschluss ihre Erwartungen erfüllen. Im
Jahr 2007 waren es noch 67 Prozent gewesen und im Jahr 2011 immerhin 63 Prozent.
Grundlage für die Studie war die Umfrage von 2000
Unternehmen. Vor allem kleine Firmen, sowie Unternehmen aus der Tourismus- und
Gesundheitsbranche, sind von den Fähigkeiten der Bachelor-Absolventen
enttäuscht. Aus diesen Wirtschaftszweigen wünscht sich jedes dritte Unternehmen
eine stärkere Praxisorientierung der Studiengänge. „Die Praxisnähe können oft
eher private Hochschulen erfüllen“, erklärt Michael Oehme. „Sicherlich wird es
schon in wenigen Jahren Vergleichsstudien zwischen Absolventen der öffentlichen
und der privaten Universitäten geben.“
Unterdessen fordert DIHK-Präsident Eric Schweitzer
Konsequenzen aus den Ergebnissen der Studie zu ziehen: „Die Zahl der
Studienplätze kann nicht grenzenlos steigen. Ich bin sogar dafür, sie wieder zu
verknappen.“ Die Abbruchquote unter Studienanfängern mit knapp 30 Prozent sei
ihm viel zu hoch. Zudem gehe der Boom bei den Studentenzahlen zulasten der
dualen Berufsausbildung. "Wir leiden an einer Überakademisierung",
sagte Schweitzer. "Die Hochschulen müssen mit sinnvollen
Zulassungsbeschränkungen, die sich nicht nur an Abiturnoten orientieren dürfen,
geeignete Kandidaten für die richtigen Fächer finden."
Michael Oehme sieht die Schwierigkeit im Bologna-Prozess
und dem damit einhergehenden Druck auf die jungen Menschen:
„Bachelor-Absolventen sind teilweise erst Anfang 20, nachdem sie drei Jahre
„Bulimie gelernt“ haben. Unternehmen verlangen einerseits viel praktische Erfahrung
und andererseits das junge Alter – diese Rechnung geht nicht auf.“ Oehme meint,
man sollte den jungen Menschen mehr Möglichkeiten bieten ihre praktischen
Erfahrungen und ihren Horizont zu erweitern, auch im Ausland. Die Studie zeigt
sogar, dass Unternehmen mit den Master-Absolventen sehr zufrieden sind (78
Prozent).
Das ist in der Tat ein Spagat, der nicht funktioniert. Entweder junge Absolventen - dann eben ohne Berufserfahrung, oder erfahrene Mitarbeiter. Das braucht dann eben aber auch Zeit.
AntwortenLöschenEin guter Beitrag. Der Druck auf die jungen Leute wird immer heftiger!
AntwortenLöschenWie wäre es denn, man gibt 50jährigen eine Chance - zusammen - mit diesen Küken?
AntwortenLöschenHi Schöngeist, finde ich eine gute Idee. Das Problem ist doch, dass die Alten gerne durch die Jungen ersetzt werden. Dabei wäre eine Kombi aus beiden sicher der beste Weg.
AntwortenLöschenDie beschreiben das hier sehr schön: http://www.bluecarat.de/unternehmen/news/bluecarat-sucht-it-absolventen-die-mischung-machts-junge-hochschulabsolventen-und-alte-hasen-in-einem-team/
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