Heute möchte ich einen Beitrag aus „PR im
Web“ von Harald Müller zum Anlass nehmen (http://primweb.de/print-tot-eigene-website-unbedeutender/),
der auf der Basis statistischer Zahlen aus den USA deutlich macht, dass
Printwerbung immer weiter an Bedeutung verliert. Derartige Zahlen sind sicher
auch auf Deutschland zu übertragen. Ich bin bei der Einschätzung jedoch
„gespalten“.
Offline ist gefragt
Denn entgegen vieler Behauptungen sind
Offline-Medien in Deutschland sehr gefragt. So kamen im vergangenen Jahr
alleine 111 neue Zeitschriften auf den Markt, der überwiegende Teil zu
Spezialthemen. Zwar machten 60 auch wieder dicht. Die Verleger in Deutschland
halten den Zeitschriftenmarkt jedoch für stabil. Persönlich glaube ich, dass
Zeitschriften verstärkt das Bedürfnis nach entspannter Lektüre, gern auch bei
den eigenen Hobbys erfüllen. Mit Verlaub: wo sollte ich also mit einer Anzeige
besser vertreten sein, als in einer Zeitschrift, die sich an meine Zielgruppen
richtet und bei der sich die Leser offensichtlich auch die Zeit für eine
längere Lektüre nehmen. Die Verweildauer bei Offline-Medien ist nämlich
durchschnittlich länger als bei Online-Medien.
Offline ist glaubwürdiger
Ich behaupte dabei seit Jahren, dass User
irgendwann bemerken, dass Internetbeiträge nicht dem journalistischen Kodex
entsprechen müssen. Sie müssen weder belegt sein noch stimmen. Ich habe viele
Beispiele in den letzten Jahren gefunden, wo Aussagen einfach nicht stimmten,
Rechenbeispiele falsch waren etc. Das Internet ist dabei nur vermeintlich
flüchtig, die Beiträge aber in der Regel flüchtiger geschrieben als
beispielweise in einer Zeitschrift. Prompt bekomme ich Rückdeckung durch einen
Beitrag in der Wirtschaftswoche, der auch online abrufbar ist (http://www.wiwo.de/unternehmen/it/verband-deutscher-zeitschriftenverleger-zeitschriften-so-stark-genutzt-wie-noch-nie/9728198.html).
Zitat: „Beim Vertrauen der Leser haben einer Umfrage zufolge die traditionellen
Medien ihren Vorsprung ausgebaut. Angesichts der weiter wachsenden Informationsflut
setzen 77 Prozent der Nutzer auf die Zuverlässigkeit von Zeitungen und
Zeitschriften, Radio und Fernsehen. Im vergangenen Jahr waren es noch 63
Prozent. Zeitungen und Zeitschriften blieben auch klar Meinungsführer in der
öffentlichen Diskussion. Mit vier von fünf Nennungen waren sie eindeutig die
meistzitierten Medien.“ Mit anderen Worten Printmedien sind generell
glaubwürdiger. Also muss mal sie als PR-Profi ernstnehmen.
Was lernen wir daraus?
Immer wieder versucht die eine Seite der anderen Seite
Etats abspenstig zu machen. Offline oder Online, das ist keine Frage des
entweder oder, sondern eine Frage der Zielgruppe und der persönlichen Intention
als Werbender. Persönlich glaube ich, dass man mit einem zielgerichteten Mix an
Maßnahmen immer am besten fährt.
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