Griechenland und Ungarn weigern sich,
Flüchtlinge von Deutschland aus zurückzunehmen – und verstoßen damit massiv
gegen EU-Regeln
St.Gallen, 02.03.2018. In
dieser Woche macht Kommunikationsexperte Michael Oehme darauf aufmerksam, wie die
Mitgliedstaaten Griechenland und Ungarn bewusst gegen die EU-Regeln verstoßen. „Die
Problematik besteht darin, dass sowohl Griechenland als auch Ungarn sich vehement
weigern, Flüchtlinge von Deutschland zurückzunehmen. Und dies trotz der Übernahmeersuchen
seitens der Bundesregierung. Dies können sie als EU-Staaten nicht ohne Weiteres
tun“, erklärt Michael Oehme. Ein Bericht der „Passauer Neue Presse“ unter
Berufung auf eine Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Anfrage der
Linksfraktion liefert konkrete Zahlen: Demnach habe sich die die griechische
Regierung nur in 81 von 2312 deutschen Ersuchen um Rücknahme von Flüchtlingen
überhaupt für zuständig erklärt. Zurückgenommen wurde im Endeffekt kein
einziger Flüchtling. „Dieses Verhalten ist kontraproduktiv für alle Beteiligten
in der Flüchtlingsfrage. Die Mitgliedstaaten sollten zusammen und nicht
gegeneinander arbeiten, um dieser Herausforderung gerecht zu werden“, betont
Kommunikationsexperte Michael Oehme. Des Weiteren ist Ungarn unter der Führung
des rechtskonservativen Viktor Orbans mittlerweile bekannt dafür, dass es die
Dublin-Regeln ablehnt. Laut Dublin-Regeln der Europäischen Union muss derjenige
Mitgliedstaat ein Asylverfahren übernehmen, in dem ein Flüchtling zuerst
EU-Boden betreten hat. Seit Mai 2017 hat Ungarn dem Bericht zufolge jedoch
keinen einzigen Flüchtling wieder zurückgenommen und das, obwohl die Bundesregierung
nachweislich 3304 Übernahmeersuchen aus Ungarn stellte. „Auf der anderen Seite
muss man auch bedenken, dass Deutschland sich nicht nur darum bemüht,
Flüchtlinge in den zugehörigen Mitgliedstaat zurückzuschicken, es nimmt auch
Migranten von anderen EU-Staaten auf“, so Michael Oehme weiter. Im vergangenen
Jahr kamen 3189 Familienangehörige aus Griechenland von hierzulande lebenden
Flüchtlingen nach Deutschland. Diese kamen vor allem aus Syrien, Afghanistan
und Irak. „Der Familennachzug ist grundsätzlich eine gute und vor allem
moralisch verständliche Regelung, aber auch hier sollten alle Staaten auf faire
Weise kooperieren“, so Michael Oehme abschließend.
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