PR-Kodex
Nun könnte man sich auf die Seite derer stellen, die sich
dem Deutschen Kommunikationskodex verpflichtet fühlen. Danach sind PR-Berater
zu Transparenz, Integrität, Fairness, Wahrhaftigkeit, Loyalität und
Professionalität verpflichtet und eigentlich jeder PR-Fachmann kennt diesen
Kodex. Was aber, wenn die Gegenseite nicht mit fairen Mitteln spielt? Heiligt
dann der Zweck die Mittel? Wir meinen nein, denn falsche Informationen, auch
wenn sie nur gefärbt sind, missbrauchen das Vertrauen der Öffentlichkeit und
führen über kurz oder lang zu einer eindeutigen Ablehnung. Dass in solchen
Fällen künftig Journalisten immer mehr Abstand davon nehmen, Informationen von
PR-Treibenden abzunehmen, liegt auf der Hand. Und ist auch richtig. PR-Berater,
die derart handeln, schaden ihrer Branche und gehören dem Grunde nach
„entsorgt“.
Europäische halbseidene Einsichten
Derart kritisch sieht es auch der Chef des mit 10.000
Mitgliedern größten europäischen PR-Verbandes, dem CIPR. Für Alastar McCapra
sollte jeder PR-Treibende mit Disziplinarstrafen belangt werden, der so
handelt. Merkwürdig dabei: Auf die Lügenkampagnen im Rahmen der
Brexit-Diskussion angesprochen, beschwichtigt er, er gehe nicht davon aus, dass
der Brexit im PR-Bereich irgendetwas verändern wird. Da drücken wir ihm die
Daumen, denn mögliche Folgen des Brexit könnten aus unserer Sicht durchaus dazu
beitragen, beschwichtigende Durchhalteparolen zu kommunizieren. Wir wäre es,
Frau May, mit dem Satz: „Wir schaffen das!“
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