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Donnerstag, 19. Mai 2022

Keine gute Perspektive für Putin

Was macht Wladimir Putin (69), wenn er den Krieg verliert? Diese Frage dürfte derzeit unzählige Menschen beschäftigen. Denn die Ukrainer sind von Tag zu Tag optimistischer, die russische Invasion zu stoppen. Aber gibt Putin dann einfach auf? Begeht er Selbstmord, wie Adolf Hitler (1889 – 1945)? Oder lässt er in einem Akt der Verzweiflung eine Atombombe starten?

Niemand hat darauf eine Antwort, vielleicht nicht einmal Putin selber. Der US-Politikwissenschaftler Graham Allison versucht trotzdem, die Szenarien einzuschätzen. Und kommt zum Schluss: «Putin geht davon aus, dass er bei einer Niederlage sein Leben verliert», sagt Allison dem «Spiegel».

Allison leitete die John F. Kennedy School of Government und das Belfer Center für Wissenschaft und internationale Beziehungen an der Harvard-Universität. Jahrelang war er zudem Planungschef des Pentagons und koordinierte nach Ende des Kalten Kriegs die US-Strategie gegenüber den Nachfolgestaaten der Sowjetunion. In einem seiner Bücher analysierte er zudem die Zwänge und Motive politischer Entscheidungsträger. Kurz gesagt: Der Mann ist ein Experte im Bereich der Krisenforschung.Er glaubt, dass Putin bei einer Niederlage «als der Mann in die russische Geschichte eingehen würde, der die Ukraine verloren und womöglich sogar den Westen wiederbelebt hat». Dies sei keine gute Perspektive für ihn – und zugleich der analytische Kernpunkt dieser Frage: Was wird Putin wählen, wenn er gezwungen ist, zwischen dieser Niederlage und einer Eskalation der Gewalt und Zerstörung zu wählen? Allison: «Meiner Einschätzung nach wird er sich, als rationaler Akteur, für Letzteres entscheiden.» Quelle: Blick

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