Dienstag, 27. November 2012

Michael Oehme: Vorsicht vor Wirtschaftskriminalität in der eigenen Firma


Laut einer Studie der Beratungsgesellschaft KPMG  denken viele mittelständische Unternehmen sie seien kein Opfer von Wirtschaftskriminalität. Vier von fünf Firmen halten demnach den eigenen Schutz für ausreichend. Zwei Drittel der Befragten hielten das generelle Risiko, Opfer von Wirtschaftskriminalität zu werden, für hoch.

Tatsächlich war jedes vierte Unternehmen in den vergangenen zwei Jahren davon betroffen, wie aus der am Dienstag veröffentlichten Untersuchung hervorgeht. Jedes Jahr gebe es 675.000 Fälle. Jeder Fall kostet ein Unternehmen durchschnittlich 30.000 Euro.

Jeder zweite Täter kommt demnach aus dem Unternehmen selbst. "Der Feind sitzt im eigenen Haus", sagte Frank Hülsberg von KPMG. Oft handele es sich um hochrangige Manager oder andere Führungspersonen, die an den richtigen Hebeln sitzen, die sie für sich missbrauchen können. Die Firmen überschätzten laut der Untersuchung die Verluste durch Datendiebstahl. Die Schäden von Untreue, Unterschlagung und Kartellrechtsverstößen würden dagegen unterschätzt.

Besonders gefährdet seien Mittelständler, weil dort die Beziehungen der Verantwortlichen enger seien. "Man kennt sich und man vertraut sich", sagte KPMG-Partner Frank Weller.

Für die Studie hat das Umfrageinstitut TNS Emnid im Auftrag der KPMG 332 nach Branchen und Größenklassen repräsentativ ausgewählte Unternehmen nach ihrer Erfahrung mit Wirtschaftskriminalität, ihrer Risikoeinschätzung und Prävention befragt.

By VL/ Michael Oehme

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen