Dienstag, 22. Januar 2013

Michael Oehme: Opel-Werk wird 2014 geschlossen


General Motors setzt seine angeschlagene Tochtergesellschaft Opel unter Druck. Schafft es Opel nicht, sich bis Februar mit dem Betriebsrat und der IG Metall über ein neues Sparpaket zu einigen, droht ein vorzeitiges Aus. Die Fahrzeug-Produktion in Bochum würde dann zum 1. Januar 2015 eingestellt, teilte GM-Vize-Chef Stephen Girsky in einem Schreiben an die Belegschaft mit.

Noch im Dezember hatte Opel erklärt, die Autoproduktion in Bochum erst 2016 auslaufen zu lassen. "Was wir brauchen, sind weitere beträchtliche Einsparungen", betonte Girsky, der auch den Aufsichtsrat der Rüsselsheimer Tochter leitet. Alles deute darauf hin, dass der Markt in Westeuropa in diesem Jahr weiter schrumpfe. Solange Opel Verluste mache, könne man sich auch keine Lohnerhöhungen leisten. Opel schreibt seit Jahren rote Zahlen. Der Druck seitens General Motors sei extrem hoch.

"An allen deutschen Standorten und in allen Unternehmensbereichen müssen wir Lösungen finden, um flexibler zu werden, Bürokratie abzubauen und Kosten zu senken", forderte Girsky. Die Lage auf dem europäischen Automarkt sei "katastrophal". Opel dürfe keine Zeit verlieren. Es sei eine Illusion zu glauben, dass sich der Markt rasch erhole. GM sei bereit, Opel finanziell zu unterstützen. Im Gegenzug müsse Opel wieder profitabel werden.

IG Metall-Chef Berthold Huber kritisierte Opel hingegen scharf. "Eine derart schlecht geführte und vorbereitete Verhandlung, wie sie das Management von Opel seit dem Frühsommer letzen Jahres bietet, habe ich in meiner langen Tarifkarriere noch nie erlebt, und das heißt was", sagte Huber in Frankfurt.

By VL/ Michael Oehme

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen