General Motors setzt seine angeschlagene Tochtergesellschaft Opel unter
Druck. Schafft es Opel nicht, sich bis Februar mit dem Betriebsrat und der IG
Metall über ein neues Sparpaket zu einigen, droht ein vorzeitiges Aus. Die
Fahrzeug-Produktion in Bochum würde dann zum 1. Januar 2015 eingestellt, teilte
GM-Vize-Chef Stephen Girsky in einem Schreiben an die Belegschaft mit.
Noch im Dezember hatte Opel erklärt, die Autoproduktion in Bochum erst 2016
auslaufen zu lassen. "Was wir brauchen, sind weitere beträchtliche
Einsparungen", betonte Girsky, der auch den Aufsichtsrat der Rüsselsheimer
Tochter leitet. Alles deute darauf hin, dass der Markt in Westeuropa in diesem
Jahr weiter schrumpfe. Solange Opel Verluste mache, könne man sich auch keine
Lohnerhöhungen leisten. Opel schreibt seit Jahren rote Zahlen. Der Druck seitens
General Motors sei extrem hoch.
"An allen deutschen Standorten und in allen Unternehmensbereichen müssen
wir Lösungen finden, um flexibler zu werden, Bürokratie abzubauen und Kosten zu
senken", forderte Girsky. Die Lage auf dem europäischen Automarkt sei
"katastrophal". Opel dürfe keine Zeit verlieren. Es sei eine Illusion
zu glauben, dass sich der Markt rasch erhole. GM sei bereit, Opel finanziell zu
unterstützen. Im Gegenzug müsse Opel wieder profitabel werden.
IG Metall-Chef Berthold Huber kritisierte Opel hingegen scharf. "Eine
derart schlecht geführte und vorbereitete Verhandlung, wie sie das Management
von Opel seit dem Frühsommer letzen Jahres bietet, habe ich in meiner langen
Tarifkarriere noch nie erlebt, und das heißt was", sagte Huber in
Frankfurt.
By VL/ Michael Oehme
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