Der frühere Air-Berlin- und Bahnchef Harmut Mehdorn
soll das Chaos am neuen Hauptstadtflughafen BER bewältigen. Ironischer Weise verklagte
ausgerechnet er in seinem Amt als Air-Berlin Chef den Hauptstadtflughafen. Bundesverkehrsminister
Peter Ramsauer, einer der BER-Gesellschafter, bestätigte die Neubesetzung. Doch die Entsetzung lässt
nicht lange auf sich warten: Gebraucht werde ein erfahrener Manager, Mehdorn
dagegen habe als Bahnchef zehn Jahre lang das "Milliardengrab"
Stuttgart 21 betrieben, kritisiert Renate Künast. Auch der Vorsitzende des
Bundestags-Verkehrsausschusses, Anton Hofreiter hält Mehdorn für einen
ungeeigneten Kandidaten. Der Flughafen hätte einen diplomatischen Chef
gebraucht, der offen und behutsam auf Mitarbeiter, Aufsichtsräte und
Auftragnehmer zugehen könne.
Verkehrsminister Ramsauer hingegen lobt Mehdorn in höchsten Tönen. Er
besitze "hervorragende Managementfähigkeiten sowie ein Höchstmaß an
wirtschaftlicher und technischer Kompetenz", sagte Ramsauer, der als ein Vertreter
des Bundes Einfluss im Aufsichtsrat ausübt. Zudem verwies er auf Mehdorns
"große Erfahrung vor allem im Bereich Luftfahrt". Davon könne der
Flughafen profitieren.
Mehdorn folgt auf Rainer Schwarz, den der Aufsichtsrat Mitte Januar wegen
Pannen am Projekt gefeuert hatte. Die Eröffnung des Airports wurde bereits
mehrfach verschoben, weshalb Fluglinien wie Air Berlin Schadensersatz fordern.
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