Freitag, 8. März 2013

Michael Oehme: BER Messias Mehdorn?



Der frühere Air-Berlin- und Bahnchef Harmut Mehdorn soll das Chaos am neuen Hauptstadtflughafen BER bewältigen. Ironischer Weise verklagte ausgerechnet er in seinem Amt als Air-Berlin Chef den Hauptstadtflughafen. Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer, einer der BER-Gesellschafter, bestätigte die Neubesetzung. Doch die Entsetzung lässt nicht lange auf sich warten: Gebraucht werde ein erfahrener Manager, Mehdorn dagegen habe als Bahnchef zehn Jahre lang das "Milliardengrab" Stuttgart 21 betrieben, kritisiert Renate Künast. Auch der Vorsitzende des Bundestags-Verkehrsausschusses, Anton Hofreiter hält Mehdorn für einen ungeeigneten Kandidaten. Der Flughafen hätte einen diplomatischen Chef gebraucht, der offen und behutsam auf Mitarbeiter, Aufsichtsräte und Auftragnehmer zugehen könne.

Verkehrsminister Ramsauer hingegen lobt Mehdorn in höchsten Tönen. Er besitze "hervorragende Managementfähigkeiten sowie ein Höchstmaß an wirtschaftlicher und technischer Kompetenz", sagte Ramsauer, der als ein Vertreter des Bundes Einfluss im Aufsichtsrat ausübt. Zudem verwies er auf Mehdorns "große Erfahrung vor allem im Bereich Luftfahrt". Davon könne der Flughafen profitieren.

Mehdorn folgt auf Rainer Schwarz, den der Aufsichtsrat Mitte Januar wegen Pannen am Projekt gefeuert hatte. Die Eröffnung des Airports wurde bereits mehrfach verschoben, weshalb Fluglinien wie Air Berlin Schadensersatz fordern.

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