Der Wohnungsbau in Deutschland muss nach Einschätzung des Deutschen
Mieterbundes (DMB) mit jährlich mindestens zehn Milliarden Euro aus Steuermitteln
gefördert werden. Dadurch soll Wohnungsmangel verhindert und der Anstieg der
Mieten gebremst werden. Allein die staatliche Förderung der Sanierung von
Wohngebäuden müsse von 1,8 Milliarden Euro auf fünf Milliarden steigen. Damit
mehr Wohnungen gebaut würden, müsse die jährliche Abschreibung bei der Steuer
von zwei auf vier Prozent steigen. Wenn die Politik nicht eingreift und
gegensteuert, werden im Jahr 2025 rund eine Million Wohnungen fehlen. Um dies
zu verhindern, müssten laut Mieterbund jährlich 140.000 neue Mietwohnungen
gebaut werden. Das sind doppelt so viele wie derzeit. In Großstädten,
Ballungszentren und Universitätsstädten herrscht eine regelrechte Wohnungsnot:
Es fehlen 250.000 Mietwohnungen.
Bei neuen Wohnungen und Wiedervermietungen gibt es oft Mietpreissteigerungen
von 20 bis 40 Prozent etwa in Konstanz, München und Hamburg wie auch in Teilen
von Berlin. Das Wohngeld als Zuschuss zur Miete reicht in den seltensten Fällen
aus. Von einst acht Millionen Sozialwohnungen sind etwa 1,6 Millionen übrig
geblieben. Mehr als sechs Millionen Haushalte hätten nach geltendem Recht aber
Anspruch auf diese Wohnungen. Für eine „bezahlbare Wohnung“ müsse der Mieter
nicht mehr als 25 bis 30 Prozent seines verfügbaren Einkommens aufwenden. Im
Bundesdurchschnitt brächten Mieter für die Wohnung einschließlich Nebenkosten
und Energie 34,1 Prozent auf. In Haushalten mit einem Einkommen von 1300 Euro
netto seien es sogar 45 bis 50 Prozent.
By VL/ Michael Oehme
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen