Mittwoch, 19. Juni 2013

Michael Oehme: Bußgeld gegen Pharmakonzern Merk

Der Darmstädter Pharmakonzern Merck muss wegen Preistreiberei ein Bußgeld von 21,4 Millionen Euro zahlen. Nach Ansicht der EU-Kommission hat Merck 2002 gemeinsam mit anderen Pharmafirmen den Marktstart von billigeren Nachahmerprodukten des Antidepressivums Citalopram in Europa verzögert.
Generika sind billigere Alternativen zu Marken-Medikamenten mit dem gleichen Wirkstoff. Sobald der Patentschutz für ein Präparat abläuft, dürfen Konkurrenten Generika produzieren. Dadurch sinken die Preise, aber eben auch die Gewinne der Marken-Hersteller.

Laut EU-Kommission hat Lundbeck an die Konkurrenz Bestechungsgelder gezahlt, Generika-Bestände aufgekauft und dann vernichtet sowie Gewinngarantien gegeben. Insgesamt gehe es bei dem Kartell um viele Millionen Euro. Nach internen Dokumenten gründeten die Pharmafirmen einen Club, bei dem von viel Geld die Rede war, das auf alle Teilnehmer verteilt werden sollte. Solche Absprachen sind in der EU verboten und werden mit Strafen von bis zu zehn Prozent des Jahresumsatzes eines Unternehmens geahndet.

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