Dienstag, 4. Juni 2013

Michael Oehme: Warnstreik bei Amazon

Im Streit um einen Tarifvertrag für den Internet-Versandhändler Amazon sind erneut mehrere hundert Mitarbeiter des US-Unternehmens in den Streik getreten.
Sowohl in Bad Hersfeld als auch am Standort in Leipzig legten die Beschäftigten die Arbeit nieder. Es ist der dritte Streik innerhalb von drei Wochen bei Amazon.

Die Gewerkschaft Verdi will, dass der größte Internetversandhändler der Welt seinen Mitarbeitern mehr Geld zahlt. Amazon soll soviel Lohn zahlen wie das im Einzelhandel üblich ist. Weil das amerikanische Unternehmen das nicht tut, streiken Mitarbeiter nun vorübergehend immer wieder. Die Gewerkschaft fordert einen Tarifvertrag nach den Konditionen des Einzel- und Versandhandels. Der weltgrößte Interversandhändler lehnt dies aber ab und orientiert sich nach eigenen Angaben an der Bezahlung in der Logistikbranche.

Nach Verdi-Angaben gebe es vermehrt Hinweise darauf, dass Amazon die Lieferzeiten für Bestellungen erhöht habe, um sein Kundenversprechen von schnellen Lieferungen einzuhalten. Amazon nahm dazu auf Anfrage keine Stellung.
Am großen Versandlager in Bad Hersfeld störten die Streikenden nach Verdi-Angaben den Betrieb an der Lastwagen-Zufahrt. Für eine Stunde habe kein Lkw raus oder rein gekonnt, so ein Sprecher. Der Streik sollte am Montag an beiden Standorten bis zur Spätschicht dauern. In Sachsen und Hessen hatten sich die Verdi-Mitglieder von Amazon in Urabstimmungen für den Arbeitskampf entschieden. Amazon hat in Deutschland acht Versandlager und rund 9000 Mitarbeiter. In Bad Hersfeld arbeiten mehr als 3300 Menschen. In Leipzig sind es etwa 2000.

By VL/ Michael Oehme

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen