Im Streit um einen Tarifvertrag für den Internet-Versandhändler Amazon sind
erneut mehrere hundert Mitarbeiter des US-Unternehmens in den Streik getreten.
Sowohl in Bad Hersfeld als auch am Standort in Leipzig legten die Beschäftigten
die Arbeit nieder. Es ist der dritte Streik innerhalb von drei Wochen bei
Amazon.
Die
Gewerkschaft Verdi will, dass der größte Internetversandhändler der Welt seinen
Mitarbeitern mehr Geld zahlt. Amazon
soll soviel Lohn zahlen wie das im Einzelhandel üblich
ist. Weil das amerikanische Unternehmen das nicht tut, streiken Mitarbeiter nun
vorübergehend immer wieder. Die Gewerkschaft fordert einen Tarifvertrag nach den Konditionen des
Einzel- und Versandhandels. Der weltgrößte Interversandhändler lehnt dies aber
ab und orientiert sich nach eigenen Angaben an der Bezahlung in der
Logistikbranche.
Nach Verdi-Angaben gebe es vermehrt Hinweise darauf, dass Amazon die
Lieferzeiten für Bestellungen erhöht habe, um sein Kundenversprechen von
schnellen Lieferungen einzuhalten. Amazon nahm dazu auf Anfrage keine Stellung.
Am großen Versandlager in Bad Hersfeld störten die Streikenden nach
Verdi-Angaben den Betrieb an der Lastwagen-Zufahrt. Für eine Stunde habe kein
Lkw raus oder rein gekonnt, so ein Sprecher. Der Streik sollte am Montag an
beiden Standorten bis zur Spätschicht dauern. In Sachsen und Hessen hatten sich
die Verdi-Mitglieder von Amazon in Urabstimmungen für den Arbeitskampf
entschieden. Amazon hat in Deutschland acht Versandlager und rund 9000
Mitarbeiter. In Bad Hersfeld arbeiten mehr als 3300 Menschen. In Leipzig sind
es etwa 2000.
By VL/ Michael Oehme
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen