Dienstag, 23. Juli 2013

Michael Oehme: Bye bye Anleihen, hallo Aktien!


Bedenken im Hinblick auf einen bevorstehenden Abbau der expansionsfördernden Maßnahmen der amerikanischen Notenbank setzen die Anleihemärkte unter Druck. Nun raten die größten Anleihehändler der Wall Street ihren Kunden, aus den meisten Festverzinslichen auszusteigen und in US-Aktien umzuschichten.

JP Morgan, seit 2007 die aktivste Konsortialbank bei der Emission von Unternehmensanleihen, schloss sich vergangene Woche Barclays, Bank of America, Morgan Stanley und Goldman Sachs an und gab Aktien den Vorzug gegenüber Anleihen. Die Erträge aus Aktien übertreffen diejenigen von Unternehmensanleihen so deutlich wie seit mindestens 1997 nicht mehr.

Der Bank of America Merrill Lynch U.S. Corporate & High Yield Index hat seit Jahresbeginn 0,73 Prozent eingebüßt. Dem steht ein 15,1-Prozent-Anstieg beim Aktienindex Standard & Poor's 500 gegenüber. Die Anfälligkeit von Anleihen wurde in den letzten Jahren immer deutlicher: Anleihen sind „weiterhin am engsten an die Suche nach Rendite gekoppelt” und unterliegen bei steigenden Zinsen einer höheren Volatilität als Aktien, schrieben die Strategen von JPMorgan um Jan Loeys in einer Studie vom vergangenen Freitag.

Fakt ist: Immer wieder kommt es vor, dass sich Dinge anders entwickeln, als man erwartet hat. So ist es nicht nur im wahren Leben,sondern auch auf dem Finanzmarkt. Es ist also wichtig, Trends zu hinterfragen und nicht jeder Entwicklung hinterherzulaufen.

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