„Bereits im September letzten Jahre schrieb ich viel
über den geschlossenen Fonds als Auslaufmodell – und wurde hierfür immer wieder
angefeindet“, erklärt Michael Oehme, Consultant bei der CapitalPR AG aus Sankt
Gallen, Schweiz. Nun seien es die nackten Zahlen, die dem PR-Profi recht geben:
Wie die Berliner Scope-Gruppe errechnet hat, hat sich das Platzierungsgeschäft
mit geschlossenen Fonds in 2013 gerade einmal halbiert. Dabei war bereits das
Vorjahr von einem deutlichen Umsatzrückgang gekennzeichnet.Wie in den Vorjahren war dabei der Umsatz mit
geschlossenen Immobilienfonds das Geschäft, das den Gesamtmarkt trug. 65
Prozent des Platzierungsgeschäftes machten sie aus, wobei allerdings einige
Großprojekte maßgeblich zu diesem Ergebnis beitrugen. „Ein Problem ist dabei,
dass die Emittenten kaum mehr geeignete Objekte finden, bei anderen
Assetklassen wie beispielsweise Flugzeugen sind es inzwischen die Banken, die
ihnen das Leben schwer machen“, sagt Oehme. In der Tat sind inzwischen wieder
viele Banken in das Finanzierungsgeschäft eingestiegen und bieten für
Projektfinanzierer Konditionen an, mit denen die Fonds nicht mithalten können.
„Fondsfinanzierungen sind nun einmal teure Finanzierungen und werden es in der
Zukunft sogar noch mehr“, ergänzt Michael Oehme.Er spielt damit auf die Umsetzung der AIFM-Richtlinie
an, die für die Anbieter höhere Kosten fürs Asset-Management, für die
Verwaltung und Dokumentation sowie die Compliance bedeutet. Anerkannte Brancheninformationsdienste
wie kapital-markt intern (kmi) befürchten daher ein „Artensterben“ auf breiter
Fornt, wenn nicht praktikablere Lösungen umgesetzt würden. Danach sieht es
jedoch nicht aus. Erst vor Kurzem wurde bekannt, dass man die’de
minimis’-Regelung, wonach kleinere AIFM’s zunächst bis zu 100 Millionen Euro
platzieren dürfen, um dann – im Zuge der Realisierung – auch das Geld für eine
Umsetzung als „echte“ AIFM zu haben, deutlich eingeschränkt wurde. Zwar sollen
diese weiterhin die Möglichkeit haben, bis zu 100 Millionen Euro platzieren zu
dürfen – allerdings nur noch im institutionellen Lager oder über den
Bankschalter. „Das entspricht allerdings mitnichten der Platzierungsrealität“,
so Oehme. So sei der angestammte Vertriebsweg dieser Anbieter der Bereich der
freien Vermittler. Diese wären jedoch künftig Außen vor, so sie keine
32-KWG-Zulassung aufweisen könnten. Diese hat bislang jedoch kaum einer.
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