Wird Gazprom zerschlagen? Im Januar stellte das russische
Energieministerium einen vorläufigen Entwurf für seine Strategie bis zum Jahr
2035 vor, in dem unter anderem diese Idee festgehalten ist. Die daraus
entstehenden Vor- und Nachteile scheinen sich die Waage zu halten.
Gegenwärtig genießt
Gazprom das Monopol im Bereich des Gasexports über Pipelines und
kontrolliert somit das Erdgastransportnetz des ganzen Landes.
Wie russische jüngst Medien berichteten, wurde die
inoffizielle Erörterung einer Gazprom-Aufspaltung 2013 offenbar
wiederaufgenommen. Als Gründe dafür sind Probleme des Konzerns auf dem
europäischen Markt zu benennen, die aufgrund der Anforderungen des Dritten
Energiepakets entstanden sind.
Erstmals sprach die Regierung der Russischen Föderation die
Idee einer Zerschlagung von Gazprom Ende der 1990er-Jahre aus. Zu dieser Zeit
machte sich das Wirtschaftsministerium unter der Leitung German Grefs für die
Aufspaltung des Unternehmens stark. Die Behörde schlug damals vor, das
Verteilungsnetz der Kontrolle durch den Staat zu überlassen, dagegen Förderung,
Verarbeitung und Verkauf des Rohstoffs auch an Privatunternehmen abzugeben.
Momentan ist Gazprom Monopolist im Bereich des Gasexports
über Pipelines und kontrolliert somit das Erdgastransportnetz des ganzen
Landes. Rosneft und Novatek, die größten Konkurrenten des Staatskonzerns,
erhielten erst vor kurzer Zeit das Recht, überhaupt Flüssiggas zu exportieren.
Nennenswerte Vorteile für Gazprom scheint es hingegen keine
zu geben. Bei einer Aufspaltung müsste der Konzern auch unter wesentlich
härteren Wettbewerbsbedingungen arbeiten.
Kurzfristig wird die Frage der Aufspaltung Gazproms wohl
nicht so bald geklärt werden. Erst am 5.
Februar diesen Jahres zerstreute
Vize-Ministerpräsident Arkadij Dworkowitsch gegenüber Journalisten alle
Spekulationen zu diesem heiklen Thema und erklärte, dass diese Frage in der
Regierung zum jetzigen Zeitpunkt „nicht
diskutiert" werde.
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