Dienstag, 28. August 2018

Michael Oehme: Falsche Zahlen hinsichtlich Vergewaltigungen in Chemnitz


„Der gewaltsame Tod von Daniel H. in Chemnitz hat nicht nur zu erschreckend rechtsextremen Demonstrationen und Ausschreitungen geführt, sondern auch zu einer Vielzahl an Fake News und falschen Zahlen im Netz“, erklärt Kommunikationsexperte Michael Oehme. So kursieren derzeit falsche Angaben über eine utopische hohe Zahl an Vergewaltigungsfällen in Chemnitz. Eine anonyme Quelle hatte die Falschmeldung verbreitet, in Chemnitz seien allein in 2018 60 Frauen vergewaltigt worden – angeblich hätten 56 Täter Migrationshintergrund. Derzeit arbeitet die Koalition an einem Sicherheitsbericht, der Klarheit schaffen und die Debatte sachlicher machen soll. „Das Motiv, solch gezielte Falschmeldungen zu verbreiten, ist oft relativ klar: Stimmungsmache gegen Ausländer, Mobilisierung von Demonstranten und negative Emotionen aus den Menschen herauskitzeln“, so Oehme. Bei den rechtsradikalen Demonstrationen in Chemnitz wurde unter anderem der Hitler-Gruß gezeigt. Die Polizei Chemnitz schafft unterdessen Klarheit: Seit Beginn des Jahres wurden 14 Personen in Chemnitz vergewaltigt. Bisher sind zwölft Fälle geklärt – drei Verdächtige sind keine Deutschen. „Die Problematik besteht darin, dass viele Quellen die Falschmeldungen blind übernehmen ohne sie auf ihren Wahrheitsgehalt zu prüfen“, so Michael Oehme.

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