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Dienstag, 10. Dezember 2019

Die Zukunft des Internets: Ein amerikanisches, nicht chinesisches Internet

Als Hyunjin Seo im Juli letzten Jahres Peking besuchte, blätterte sie auf ihrem Smartphone durch Google News und entdeckte mehrere Berichte über einen Angriff auf die US-Botschaft der Stadt. Als außerordentliche Professorin an der Journalistenabteilung der Universität von Kansas umging sie dank des Roaming-Plans ihrer US-Telefongesellschaft Chinas strenge Zensur für digitale Medien. Dies ermöglichte ihr den Zugriff auf Websites wie die von Google, die in China nicht verfügbar waren. "Ich erzählte meinen chinesischen Freunden von der Bombe, die vor der US-Botschaft explodierte, und sie wussten nicht, wovon ich sprach, weil diese Nachricht nicht in ihren Such-Feeds enthalten war", erinnert sich Professor Seo, der Kurse zu diesem Thema unterrichtet digitale Medien.

Ihre Erfahrung ist für jeden Westler üblich, der China besucht. Das Internet im bevölkerungsreichsten Land der Welt ist stark eingeschränkt und wird zensiert. Experten spekulieren, dass es in Zukunft zwei verschiedene Internetseiten geben könnte - eine von China und eine von den USA. Dies hat der frühere Google-Chef Eric Schmidt im vergangenen Jahr betont. Auf einer privaten Veranstaltung fragte ein Wirtschaftswissenschaftler Herrn Schmidt (jetzt ein Vorstandsmitglied der Google-Muttergesellschaft Alphabet) nach dem Potenzial der Aufteilung des Internets in verschiedene Sub-Internets mit unterschiedlichen Vorschriften. "Ich denke, das wahrscheinlichste Szenario ist jetzt kein Splittern, sondern eine Aufteilung in ein von China geführtes und ein von Amerika geführtes nicht-chinesisches Internet. "

Donnerstag, 1. August 2019

Michael Oehme: Wie die USA illegal Familien von Migranten trennen

Den US-Behörden ist es seit 2018 untersagt, Familien von Migranten zu trennen – trotzdem wird diese illegale Praxis nach wie vor durchgeführt

In dieser Woche beschäftigt sich Kommunikationsexperte Michael Oehme mit der illegalen Praxis der US-Behörden, Migrantenfamilien bei der Einreise zu trennen. „Diese Praxis ist seit vergangenem Jahr eigentlich verboten. Migranten dürfen bei der Einreise in die Vereinigten Staaten nicht die Kinder weggenommen werden“, betont Oehme. 

Bürgerrechtlern zufolge wurden mehr als 900 Kinder von ihren Eltern getrennt, seit dieses Gesetz verabschiedet wurde – teilweise aus absurden Gründen. So bestätigt die Bürgerrechtsbewegung ACLU, dass „die Trump-Regierung weiterhin Eltern ihre Babys wegnimmt“. Dabei geht es vor allem um die illegale Einreise aus Mexiko. Die Regierung wehre sich mit dem Argument, unter bestimmten Bedingungen sei es immer noch erlaubt, Kinder von ihren Eltern zu trennen. „Dieser Fall tritt ein, wenn die Eltern vorbestraft sind oder eine Gefahr für das Kind darstellen, weil sie ihren Pflichten nicht nachkommen“, erklärt Michael Oehme weiter.

Unterdessen beklagt ACLU, dass die US-Regierung systematisch Eltern ihre Kinder wegnimmt, teilweise wegen Verstößen gegen Verkehrsregeln. „Das Gericht muss klare Richtlinien vorweisen, damit solche willkürlichen Entscheidungen und Schikanen in Zukunft verhindert werden können“, sagt Michael Oehme. 

In zwei besonders erschreckenden Beispielen wurde einer Frau ihr Kind weggenommen, da ihr vorgeworfen wurde, Teil einer mexikanischen Verbrecherbande zu sein. Die einzige Verbindung, welche diese Frau mit den Bandenmitgliedern hatte, war, dass sie von einigen vergewaltigt wurde. In einem anderen Fall wurde dem Vater seine Tochter entzogen, da ihm vorgeworfen wurde, die Windel nicht früh genug gewechselt zu haben. Laut ACLU waren 20 Prozent der Kinder unter fünf Jahre alt. „An der Grenze zu Mexiko kommen derzeit jeden Tag neuen Menschen aus Lateinamerika an, um in die USA einzuwandern. Die Lage ist prekär, da Trump eisenhart seiner sogenannten Null-Toleranz Politik folgt“, so Kommunikationsexperte Michael Oehme abschließend.