Donnerstag, 8. November 2012

Michael Oehme: Die "neue" Commerzbank


 Stellenabbau, Filialschließungen, neuer Slogan?

In der vergangenen Woche rutschte die Commerzbank aus der Liste der global systemrelevanten Banken, von denen die internationalen Regulierungsbehörden besondere Sicherheitsvorkehrungen verlangen.
Die zweitgrößte Bank Deutschlands ist jetzt offiziell nur noch hierzulande von Bedeutung.

Als der Vorstandsvorsitzende Martin Blessing im Spätsommer 2008 die Fusion mit der Dresdner Bank verkündete, wollte er "einen Marktführer mit europäischem Format" schaffen. 
"Wir sind besser denn je aufgestellt, um weiter zu wachsen", sagte Blessing damals.
An diesem Donnerstag muss Blessing wieder vor die Öffentlichkeit treten und die neue Strategie der Bank bis 2016 vorstellen.

Lag die Bilanzsumme der Commerzbank im März 2009 noch bei mehr als einer Billion Euro, sind es heute noch 673 Milliarden Euro. Tendenz fallend.
Der Anspruch, ein zweiter "nationaler Champion" neben der Deutschen Bank zu sein, ist scheinbar nicht mehr zu erfüllen.

Die Commerzbank musste vor vier Jahren mit 18 Milliarden Euro Staatsgeld vor dem Bankrott gerettet werden.
Der Großteil des Investmentbankings der Dresdner Bank, der Immobilien- und Staatsfinanzierer Eurohypo sowie die ukrainische Tochtergesellschaft Bank Forum wurden zu Konzernteilen, die der Commerzbank im Nachhinein zur Last fielen.
"Das Management hat damals zielsicher genau die Sachen gekauft, die jetzt keiner mehr haben will", sagt Dieter Hein vom unabhängigen Analysehaus Fairesearch.

Im Sommer endete die Sparte der Schiffsfinanzierung und des gewerblichen Immobiliengeschäfts. Übrig bleiben nun vor allem zwei Bereiche, die die Zukunft der Bank bilden sollen: die Mittelstandssparte und das Privatkundengeschäft.

By VL/ Michael Oehme

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