Stellenabbau, Filialschließungen, neuer Slogan?
In der vergangenen Woche rutschte die Commerzbank aus der Liste der global
systemrelevanten Banken, von denen die internationalen Regulierungsbehörden
besondere Sicherheitsvorkehrungen verlangen.
Die zweitgrößte Bank Deutschlands ist jetzt offiziell nur noch hierzulande
von Bedeutung.
Als der Vorstandsvorsitzende Martin Blessing im Spätsommer 2008 die Fusion
mit der Dresdner Bank verkündete, wollte er "einen Marktführer mit
europäischem Format" schaffen.
"Wir sind besser denn je aufgestellt,
um weiter zu wachsen", sagte Blessing damals.
An diesem Donnerstag muss Blessing wieder vor die Öffentlichkeit treten und
die neue Strategie der Bank bis 2016 vorstellen.
Lag die Bilanzsumme der Commerzbank im März 2009 noch bei mehr als einer
Billion Euro, sind es heute noch 673 Milliarden Euro. Tendenz fallend.
Der Anspruch, ein zweiter "nationaler Champion" neben der
Deutschen Bank zu sein, ist scheinbar nicht mehr zu erfüllen.
Die Commerzbank musste vor vier Jahren mit 18 Milliarden Euro Staatsgeld
vor dem Bankrott gerettet werden.
Der Großteil des Investmentbankings der Dresdner Bank, der Immobilien- und
Staatsfinanzierer Eurohypo sowie die ukrainische Tochtergesellschaft Bank Forum
wurden zu Konzernteilen, die der Commerzbank im Nachhinein zur Last fielen.
"Das Management hat damals zielsicher genau die Sachen gekauft, die
jetzt keiner mehr haben will", sagt Dieter Hein vom unabhängigen
Analysehaus Fairesearch.
Im Sommer endete die Sparte der Schiffsfinanzierung und des gewerblichen
Immobiliengeschäfts. Übrig bleiben nun vor allem zwei Bereiche, die die Zukunft
der Bank bilden sollen: die Mittelstandssparte und das Privatkundengeschäft.
By VL/ Michael Oehme
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