Freitag, 4. Januar 2013

Michael Oehme: Steuerskandal: Bank Wegelin stellt Geschäfte endgültig ein


 

Die Bank Wegelin hatte keine Zweigstellen in den Vereinigten Staaten und die Geschäfte wurden ganz nach Schweizer Recht abgewickelt. Doch das Geldhaus half US-Kunden Steuern zu hinterziehen und bringt somit die gesamte Schweizer Bankbranche in Bedrängnis.


Nach knapp 275 Jahren wird die Bank Wegelin ihre Geschäfte endgültig einstellen. Die US-Behörden klagten gegen das Institut, weil es Personen aus den Vereinigten Staaten geholfen hatte, Steuern zu hinterziehen. Daraufhin hatte sich Wegelin schon vor einem Jahr praktisch aufgegeben. Weite Teile des Geschäfts wurden an die Raiffeisen-Gruppe verkauft und zuletzt nur noch die Konten der US-Kunden betreut, die nun endgültig abgewickelt werden.

Zugleich hat Wegelin eingestanden, dass es durch "Eröffnung von Konti und Depots und deren Betreuung für amerikanische Steuerpflichtige US-Recht verletzt" habe. Dafür wird die Bank einen Betrag von 57,8 Millionen Dollar an die Vereinigten Staaten zahlen.

Rechtsexperte Peter Kunz von der Universität Bern sagte im Interview mit dem Schweizer Nachrichtenmagazin 10 vor 10: "Ich habe damit gerechnet, dass die Buße höher sein wird. Es ist Spekulation, aber möglicherweise wagten die US-Behörden einen Discount einzugehen, weil sich Wegelin als Kronzeuge gegen die übrigen Schweizer Banken zur Verfügung gestellt hat."

By VL/ Michael Oehme

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