Dienstag, 5. Februar 2013

Michael Oehme: Die Schweizer ticken richtig

Swatch beginnt das neue Jahr mit Optimismus dank guter Zahlen. Der Gewinn des größten Uhrenherstellers der Welt ist im vergangenen Jahr um 26 Prozent auf den Rekordwert von 1,6 Mrd. Franken (1,3 Mrd. Euro) gestiegen, teilte Swatch mit.


Im vergangen Jahr hatte Swatch mit einem Plus von 14 Prozent auf 8,143 Mrd. Franken einen Umsatzrekord geschafft. Anleger können sich freuen: die Dividende soll um einen Franken auf 6,75 Franken steigen. Die Swatch-Aktie stieg um 4,7 Prozent auf ein neues Rekordhoch. Der Kurs legte dieses Jahr bereits 16 Prozent zu. Im vergangenen Jahr waren die Titel um 31 Prozent gestiegen.
"Die Signale von den Märkten weltweit weisen klar auf weiteres gesundes Wachstumspotenzial für die schweizerische Uhrenindustrie und die Swatch Group hin", erklärte ein Sprecher des Schweizer Uhrenkonzerns.

Swatch deckt von Luxusmarken wie Breguet und Omega bis zu der Plastik-Uhr Swatch das gesamte Uhrenspektrum ab und expandiert mit der Übernahme der Diamanten-Marke Harry Winston nun auch in das höherpreisige Schmuck-Segment.
"Das Potenzial für die Swatch Group ist auch für das Jahr 2013 sehr groß". Langfristig sei in der Schweizer Uhrenindustrie ein Wachstum von jährlich fünf bis zehn Prozent realistisch.

Analysten hatten mit einem Gewinnwachstum um 16 Prozent auf knapp 1,49 Mrd. Franken gerechnet. Swatch habe offenbar die Effizienz im Produktionsprozess noch einmal erhöhen können, hieß es. Die Betriebsgewinnmarge im Konzern stieg auf 25,4 von 23,9 Prozent im Vorjahr. Beim Rivalen LVMH war die Marge hingegen zurückgegangen. Die permanente Kostenkontrolle und innovative Produktionsmethoden schienen sich bei Swatch auszuzahlen, erklärte die Bank Notenstein.

Swatch übersteht Krisen und trägt entscheidend zum Überleben der Schweizer Uhrenindustrie bei.
Mitte der 1970er Jahre befand sich die Schweizer Uhrenindustrie in ihrer bis dahin schlimmsten Krise. Vom technologischen Standpunkt aus gesehen wurde die japanische Konkurrenz mit der Markeinführung der "Delirium" überholt - der weltweit dünnsten Armbanduhr mit einer stark reduzierten Anzahl an Komponenten. Der Punkt jedoch, der noch heute den wirtschaftlichen Aufschwung der Schweizer Uhrenindustrie markiert, war die Gründung der SMH, der Schweizer Gesellschaft für Mikroelektronik und Uhrmacherindustrie. Und ihre Antwort auf die Krise war Swatch - eine leichte Plastikuhr mit lediglich 51 Komponenten (anstatt der sonst üblichen 91 oder mehr Teile), die hohe Qualität mit einem erschwinglichen Preis kombinierte. Die ersten Swatch-Uhren wurden 1983 verkauft. Seit dieser Zeit hat sich die Swatch zur erfolgreichsten Armbanduhr aller Zeiten entwickelt, und die Swatch Group - ihre Muttergesellschaft - ist der weltweit größte und dynamischste Uhrenkonzern.

By VL/ Michael Oehme

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