Donnerstag, 25. April 2013

Michael Oehme: Konfrontation mit der Altersarmut

Das Themen Altersarmut, Rentenloch, sind in aller Munde. Doch der großen Mehrheit der Deutschen fehlt jede Vorstellung von der Höhe ihrer künftigen Rente. 70 Prozent erklären, nicht zu wissen, wie hoch ihre gesetzliche Rente einmal sein wird. Von den vermeintlich aufgeklärten 30 Prozent, gab der Großteil an, dass ihre rente zwischen 51 und 100 Prozent ihres Nettogehalts liegen würde. Ratlos reagierten die Bürger auch auf die Frage, wie viel Geld sie monatlich sparen müssten, um ihren gewohnten Lebensstandard später im Ruhestand halten zu können. 57 % wussten darauf keine Antwort zu geben. Von den Übrigen schätzte die eine Hälfte, dafür unter 150 Euro im Monat zurücklegen zu müssen (23 %) - die andere Hälfte geht von über 150 Euro aus (20 %).

Es ist wichtig sich frühzeitig mit der Thematik auseinanderzusetzen, denn wie es scheint, droht den Deutschen eine größere Versorgungslücke als angekommen. Laut einer Studie der Universität Bonn im Auftrag der Vermögensverwaltungsgesellschaft Fidelity müssen Bürger beim Eintritt in den Ruhestand im Durchschnitt rund 87 Prozent ihres letzten Nettoeinkommens für einen subjektiv auskömmlichen Lebensabend erzielen und nicht nur 70 Prozent, wie bislang angenommen. Für einen Standardrentner seien das 350 Euro im Monat mehr. Damit beträgt die Vorsorgelücke statt bisher angenommen 10 Prozentpunkte 32 Prozentpunkte, bei lückenhafter Erwerbsbiographie sogar 40 Prozentpunkte. Demnach fehlen einem Standardrentner selbst bei lückenloser Erwerbsbiographie künftig jeden Monat 650 Euro. Die Bürger müssen also offensichtlich noch mehr für ihre Altersvorsorge tun. Denn wer kein größeres Vermögen gespart oder ein Erbe zu erwarten hat, ist auf eine ergänzende private oder betriebliche Vorsorge angewiesen, um im Alter seinen gewohnten Lebensstandard zu halten. Doch die private Altersvorsorge kommt trotz staatlicher Förderung nur schleppend voran...

By VL/ Michael Oehme 

 

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