Dienstag, 4. Oktober 2016

Fürchtet die Danaer, auch wenn sie Geschenke bringen ...

Das Danaergeschenk entstammt der griechischen Mythologie und beschreibt ein Geschenk, das sich für den Empfänger als unheilvoll erweist. Wir erinnern uns an Troja und das Holzpferd. Wie komme ich auf den Vergleich? Im Blogbeitrag http://pressearbeit-oehme-friedberg-michael.blogspot.de/2016/09/wenn-kommunikation-aus-weglassen-besteht.html gingen wir auf die Forderung der türkischen Regierung ein, Frau Merkel möge doch Ankara zeitnah auf ihre Besuchsliste nehmen. Und das nur, weil das deutsche Parlament die Ermordung von 1,5 Millionen Armeniern als Völkermord deklariert hatte. In diesem Zusammenhang machten wir in dem etwas spitzbübischen Blogeintrag darauf aufmerksam, dass Kommunikation auch durch Weglassen (von Informationen, Inhalten etc.) bestehen kann. Ganz anders Türkeis Präsident Erdogan. Er posaunt gerne alles heraus, was ihm so in den Sinn kommt - wenngleich deutlich intelligenter als Amerikas neue rechte Wunderwaffe Trump. 


Und was sagt das Volk? 
Offenbar geht die Strategie auf. Erdogan ist beliebt wie nie und die bundesdeutsche Kanzlerin - auch wenn sie in den Landtagswahlen einige Schlappen hinnehmen musste - ist aus der Ansicht der Deutschen immer noch die beste Alternative für Deutschland. Das mag allerdings auch an fehlenden liegen. Und wo man gerade so schön dabei ist, fällt man dem deutschen Parlament mal eben in den Rücken (Merkel nicht Erdogan) und erklärt die Armenien-Resolution für "rechtlich nicht bindend".


Erdogan reagierte sofort. 
Derart bestätigt reagierte Erdogan sofort. Kein Wunder, in Anbetracht der nun anstehenden Vorteile: Verteidigungsministerin von der Leyen durfte die 250 Bundeswehrsoldaten auf dem Stützpunkt in Incirlik besuchen und bringt zusätzlich einen Etat von 58 Millionen Euro (!) für dessen Ausbau mit. Ein "Geschenk", das die Türkei doch in Anbetracht des zuvor gezeichneten schlechten Bildes der Deutschen (wir erinnern uns an Zeitungsaufmacher mit Hitlergruss und -Fahne) doch eigentlich nicht hätte annehmen dürfen. Aber woher sollen die Türken auch die Weissagungen aus der griechischen Mythologie kennen ...? War man doch über viele Jahre „Erzfeind“ und ist sich auch heute noch nicht so ganz grün.

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