Laut DIW wird die deutsche Wirtschaft im zweiten Quartal deutlich an Fahrt
gewinnen. Wie die Berliner Ökonomen mitteilten, zeigt das Konjunkturbarometer
des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) für das zweite Quartal
nämlich ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts um 0,5 Prozent im Vergleich zum
ersten Vierteljahr 2013 an. Bislang hatte das DIW ein Plus von 0,4 Prozent
vorhergesagt. Im ersten Quartal hatte das Wachstum bei mageren 0,1 Prozent
gelegen. Es scheint zunächst deutlich bergauf gehen: "Die
Industrieproduktion wurde merklich ausgeweitet und von den winterbedingten Ausfällen
in der Bauwirtschaft bereits einiges nachgeholt", heißt es in der
DIW-Mitteilung. Allerdings gehen die Forscher davon aus, dass die Wirtschaft im
weiteren Jahresverlauf wieder etwas an Schwung verliert. "Entscheidend für
ein kräftiges Wachstum sind die Investitionen." Diese seien im Zuge der
eingetrübten Absatzperspektiven seit anderthalb Jahren rückläufig.
Mittwoch, 31. Juli 2013
Montag, 29. Juli 2013
Michael Oehme: Apple an den Pranger gestellt – miese Arbeitsbedingungen und Misshandlung?
Apple hat von Zeit zu Zeit mit Imageproblemen zu kämpfen: Nun haben
Aktivisten skandalöse Arbeitsbedingungen bei einem weiteren großen Zulieferer
von Apple in China angeprangert. Der Vorwurf gegen den taiwanesischen
Auftragsfertiger Pegatron ist schwerwiegend: in drei Fabriken sollen schwere
Verstöße gegen das Arbeitsrecht vorliegen. Es werden ausufernde Überstunden,
Vertragsverletzungen, Billiglöhne, Arbeit von Minderjährigen, Misshandlung
durch Manager sowie Umweltverschmutzung in China beklagt. Die Zustände am
Arbeitsplatz und in Unterkünften seien schlecht. Es gebe Besorgnisse über
Gesundheit und Sicherheit der Arbeiter.
Der Hauptzulieferer Foxconn hatte der Computer-, iPhone- und iPad-Produzent mit Sitz im kalifornischen Cupertino zunehmend Aufträge an Pegatron vergeben. In einer Reaktion versicherte Pegatron-Chef Jason Cheng, den Vorwürfen nachgehen und eventuelle Verstöße gegen chinesisches Arbeitsrecht oder eigene Standards beheben zu wollen. Auch Apple teilte mit, der Konzern fühle sich "sicheren und gerechten Arbeitsbedingungen in unserer Lieferkette" verpflichtet. Vorwürfe würden untersucht und keine Abweichungen vom Verhaltenskodex zugelassen werden.
PR-Experte Michael Oehme: Freier Vertrieb geschlossener Fonds aus dem Feuer?
Fast ein wenig euphorisch
berichten Fachmedien, dass bereits mehr als 25.000 Anlageberater ihre Zulassung
zum Vertrieb von Kapitalanlagen nach Paragraf 34f der Gewerbeordnung erhalten
hätten. Diese Zahl klingt im Hinblick auf die Zukunft des ungebundenen
Anlagevertriebs zunächst beruhigend. Doch ist sie es auch?
Hierzu muss man sich die
konkreten Zahlen, die das DIHK dankenswerter Weise regelmäßig veröffentlicht,
einmal genauer ansehen: Es ist richtig, dass mit Stand 5. Juli 2013 immerhin
25.305 Anlageberater ihre Zulassung nach § 34f Abs.1 Nr. 1 beantragt haben. Das
heißt, sie dürfen künftig Investmentfonds verkaufen. Glaubt man den offiziellen
Verlautbarungen, dann fallen in diese Statistik auch die Berater hinein, die
das Moratorium in Anspruch nahmen. Soll heißen: an dieser Zahl wird sich
offensichtlich nicht mehr viel ändern. So ganz sicher ist dies jedoch noch
nicht, denn man erhält unterschiedliche Aussagen durch die länderspezifischen
Zuordnungen.
Eine Größenordnung, wie
der ungebundene Anlagevertrieb künftig eingeschätzt werden kann, liegt damit
vor. Vermutlich hinzu kommen noch die Zahlen der Vermittler, die unter ein
Haftungsdach „geschlupft“ sind. 6800 Berater haben sich dabei die Erlaubnis für
den Vertrieb geschlossener Fonds geholt, 3459 dürfen sonstige Vermögensanlagen
vermitteln. Hierzu zählen beispielsweise Namensschuldverschreibungen,
Genussrechte, Anteile an Genossenschaften. Viele haben dabei die „Alte Hasen Regelung“
in Anspruch genommen.
Was ein wenig verwundert ist die positive
Einschätzung der Situation. Als PR-Mann ist man ja mit vielen wunderlichen
Aussagen konfrontiert und es ist einem (nahezu) keine menschliche Regung mehr
fremd. Aber - um das Beispiel der geschlossenen Fonds aufzugreifen – bei 6800
zugelassenen Anlageberatern noch von einer „Branche“ zu sprechen, fällt schon schwer.
Der AWD hatte seinerzeit beim Vertrieb der Drei-Länder-Fonds mehr
„Vermögensberater“ am Start. Nun gut, Firmengründer Carsten Maschmeyer
distanziert sich heute von diesem Geschäft, das ihn – unter anderem – einstmals
großgemacht hat. Denn von den eingeworbenen weit mehr als zwei Milliarden Euro
Eigenkapital ging auch ein gehöriger Teil an sein Hannoveraner Unternehmen. Zum
Vergleich: Der Verband Geschlossener Fonds, der jetzt Bundesverband Sachwerte
und Investmentvermögen heißt, verkündete für das erste Quartal dieses Jahres
einen Gesamtumsatz seiner Mitglieder von 459,1 Millionen Euro Eigenkapital.
Diese Umsätze wurden überwiegend durch Bankenmitarbeiter erzielt. Müssen wir da
noch ernsthaft weiterdiskutieren?
Die Bundesregierung und hier besonders die
„verbrauchernahen“ Institutionen haben mit dem Paragrafen 34f GeWo erreicht,
was sie wollten: eine straffe Regulierung der freien Vertriebe, als ob diese
alleine für die Fehler der Vergangenheit verantwortlich wären. Ob sich
hierdurch auch die Beratungsqualität am Bankschalter verbessert(?) – wir werden
sehen. Vorsichtiger sind auf jeden Fall alle geworden. Und das ist erst einmal
gut.
Donnerstag, 25. Juli 2013
Michael Oehme: Fast jeder Zweite mit seiner Vermögenssituation zufrieden
Die Studie "Allianz Money Trends" zeigt, dass die Deutschen im
Hinblick auf ihre Vermögenssituation deutlich zufriedener sind als noch im
Vorjahr: 45 Prozent sind mit ihren gegenwärtigen Vermögensverhältnissen
zufrieden, sieben Prozentpunkte mehr als 2012.
Ebenfalls um sieben Prozentpunkte ist die Zufriedenheit mit dem Einkommen
gestiegen. Hier wirkten sich offenbar die jüngsten Lohnerhöhungen positiv aus,
schreibt die Allianz: 40 Prozent der Befragten äußern Zufriedenheit mit dem
Einkommen. Diese Zufriedenheit schlägt sich vor allem in einer höheren
Konsumbereitschaft nieder. Die Deutschen gehen lieber shoppen als zu sparen –
und fördern damit die Konjunktur.
Die Zukunft der deutschen Wirtschaft sehen die Befragten noch optimistischer als vor einem Jahr (plus sechs auf 62 Prozent). Doch satte 91 Prozent der Bevölkerung befürchten höhere Lebenshaltungskosten. Das Vertrauen in die Stärke des Euro verharrt auf niedrigem Niveau, vor allem unter den Befragten bis 39 Jahre: 43 Prozent der Jüngeren besitzen der Umfrage zufolge kein Vertrauen in die Gemeinschaftswährung, über alle Altersgruppen hinweg sind es 38 Prozent. 30 Prozent der Deutschen besitzen trotz Schuldenkrise Vertrauen in die Stabilität des Euro.
Nichtsdestotrotz besitzt Sparen bei den Deutschen weiterhin einen hohen
Stellenwert. 62 Prozent erachten es als wichtig oder sehr wichtig, eigene
Rücklagen zu bilden. Zufrieden mit dem tatsächlichen Sparverhalten ist jedoch
weiterhin nur jeder Vierte. Mit Blick auf künftige Anlageformen stehen vor
allem Immobilien und kurzfristige Geldanlagen hoch im Kurs. Dagegen gaben nur
drei Prozent der Befragten an, künftig mehr Geld in Fonds stecken zu wollen.
By VL/ Michael Oehme
Mittwoch, 24. Juli 2013
Michael Oehme: Goldpreis erholt sich von Talfahrt
Nachdem es seit Anfang Juli schlecht um den Goldpreis stand, erholt er sich
derzeit kräftig. Laut Händlern belastet die Geldpolitik in den USA den Dollar,
was den Gold-Preissprung zum Wochenauftakt erklärt. Am Morgen kletterte der
Preis für eine Feinunze (etwa 31 Gramm) in der Spitze auf rund 1322 Dollar. Das
ist der höchste Stand seit rund einem Monat. Anfang Juli war der Goldpreis nach
einer rasanten Talfahrt unter die Marke von 1200 Dollar gerutscht.
„Am Goldmarkt scheint sich die Stimmung der Anleger seit den jüngsten
Aussagen von US-Notenbankchef Ben Bernanke wieder ein Stück weit aufzuhellen“,
sagte ein chinesischer Rohstoffexperte. In der vergangenen Woche hatte Bernanke
vor US-Parlamentariern sein Versprechen einer weiterhin lockeren Geldpolitik
bekräftigt. Die Geldflut in den USA belastet den Dollar. Gold wird daher in
Ländern außerhalb des Dollarraums günstiger, das sorgt für eine stärkere
Nachfrage.
Dienstag, 23. Juli 2013
Michael Oehme: Bye bye Anleihen, hallo Aktien!
Bedenken
im Hinblick auf einen bevorstehenden Abbau der expansionsfördernden Maßnahmen
der amerikanischen Notenbank setzen die Anleihemärkte unter Druck. Nun raten
die größten Anleihehändler der Wall Street ihren Kunden, aus den meisten
Festverzinslichen auszusteigen und in US-Aktien umzuschichten.
JP Morgan,
seit 2007 die aktivste Konsortialbank bei der Emission von
Unternehmensanleihen, schloss sich vergangene Woche Barclays, Bank of America,
Morgan Stanley und Goldman Sachs an und gab Aktien den Vorzug gegenüber
Anleihen. Die Erträge aus Aktien übertreffen diejenigen von
Unternehmensanleihen so deutlich wie seit mindestens 1997 nicht mehr.
Der Bank
of America Merrill Lynch U.S. Corporate & High Yield Index hat seit
Jahresbeginn 0,73 Prozent eingebüßt. Dem steht ein 15,1-Prozent-Anstieg beim Aktienindex
Standard & Poor's 500 gegenüber. Die Anfälligkeit von Anleihen wurde in den
letzten Jahren immer deutlicher: Anleihen sind „weiterhin am engsten an die
Suche nach Rendite gekoppelt” und unterliegen bei steigenden Zinsen einer
höheren Volatilität als Aktien, schrieben die Strategen von JPMorgan um Jan
Loeys in einer Studie vom vergangenen Freitag.
Fakt ist:
Immer wieder kommt es vor, dass sich Dinge anders entwickeln, als man erwartet
hat. So ist es nicht nur im wahren Leben,sondern auch auf dem Finanzmarkt. Es
ist also wichtig, Trends zu hinterfragen und nicht jeder Entwicklung
hinterherzulaufen.
Donnerstag, 11. Juli 2013
Michael Oehme: Gute Stimmung der Immobilienwirtschaft
Der
neueste Report "Ausblick Real Estate ". des Unternehmens-Dienstleisters
Deloitte hat ergeben, dass die deutsche Immobilienwirtschaft eine positive
Entwicklung der Konjunktur erwartet und mit Umsatzzuwächsen rechnet. Außerdem
plant sie in anderen Branchen eine Erhöhung der Investitionen sowie
Neueinstellungen. Danach sind 92% der befragten Immobilien-Unternehmen
optimistisch für die Zukunft gestimmt, 85% rechnen für die nächsten zwölf
Monate mit steigenden Umsätzen. In der übrigen Wirtschaft gehen lediglich 36%
der Unternehmen von wachsenden Umsätzen aus. Strategische Priorität besitzt in
der Immobilienbranche laut Deloitte vor allem die Steigerung des operativen
Cashflows. Für 54% der befragten Unternehmen hat dieser Zuwachs in naher
Zukunft Vorrang. Es sollen aber auch Kosten gesenkt (46%) und der
Verschuldungsgrad (46%) reduziert werden.
Die
größten Sorgen bereiten der Immobilienwirtschaft steigende Energiekosten. Sie
werden von 38% der Befragten als Risikofaktoren ausgemacht. Von ebenfalls 38%
wird die Sorge um das instabile Finanzsystem als größtes Problem genannt. Bei
der Deloitte-Umfage 2012 hatten die Energiekosten noch eine deutlich geringere
Rolle gespielt. Da ergibt sich im Vergleich eine Steigerung um 20 Prozentpunkte.
Um
14 Prozentpunkte auf 23% ist der Anteil derer gestiegen, die zunehmende
Kapitalknappheit befürchten. Um steigende Lohnkosten (plus 13 Prozentpunkte)
sorgen sich 31%.
Dienstag, 9. Juli 2013
Michael Oehme: Vergleichsmiete rechtens
Klartext sprach der Bundesgerichtshof
mit seinem Urteil vom 6. Juli 2005 und setzte der mieterfreundlichen
Rechtsprechung zahlreicher Oberlandesgerichte ein Ende. Im zugrunde liegenden
Fall wollte eine Vermieterin die Ausgangsmiete von 5,90 Euro auf 6,22 Euro pro
Quadratmeter erhöhen. Der Mieter war dagegen, die Vermieterin zog vor Gericht.
Weil zur Beurteilung der Mieterhöhung die Vergleichsmiete entscheidend ist,
wurde ein Sachverständiger hinzugezogen. Der hatte festgestellt, dass die
örtliche Vergleichsmiete eine Bandbreite von 5,75 Euro bis 6,23 Euro pro
Quadratmeter hatte – die Vermieterin lag also noch im Rahmen. Der BGH ließ die
Mieterhöhung innerhalb der Preisspanne gelten.
Eine wirksame Erhöhung setze nämlich nicht voraus, dass die bisher gezahlte Miete unterhalb der Spanne der ortsüblichen Vergleichsmiete lieg. Zum Thema Sachverständigengutachten hat der BGH erst vor kurzem entschieden, dass für eine Mieterhöhung auch ein so genanntes Typengutachten als Begründung ausreicht. Damit ist ein Gutachten gemeint, das sich nicht unmittelbar auf die konkrete Wohnung, sondern auf andere, nach Größe und Ausstattung vergleichbare Räumlichkeiten bezieht. Begründet der Vermieter eine Mieterhöhung mit drei Vergleichswohnungen, muss er diese so genau bezeichnen, dass der Mieter sie auch ohne nennenswerte Schwierigkeiten finden kann. Sonst riskiert der Vermieter, dass sein Wunsch nach mehr Miete abgelehnt wird. Bleibt für den Mieter offen, welche von zwei Wohnungen in einem Stockwerk als Vergleichswohnung gemeint ist, ist der Wunsch nach mehr Miete vergebens. Verweist er dagegen auf den Mietspiegel, muss er diesen nur dann beilegen, wenn er nicht öffentlich zugänglich ist.
Eine wirksame Erhöhung setze nämlich nicht voraus, dass die bisher gezahlte Miete unterhalb der Spanne der ortsüblichen Vergleichsmiete lieg. Zum Thema Sachverständigengutachten hat der BGH erst vor kurzem entschieden, dass für eine Mieterhöhung auch ein so genanntes Typengutachten als Begründung ausreicht. Damit ist ein Gutachten gemeint, das sich nicht unmittelbar auf die konkrete Wohnung, sondern auf andere, nach Größe und Ausstattung vergleichbare Räumlichkeiten bezieht. Begründet der Vermieter eine Mieterhöhung mit drei Vergleichswohnungen, muss er diese so genau bezeichnen, dass der Mieter sie auch ohne nennenswerte Schwierigkeiten finden kann. Sonst riskiert der Vermieter, dass sein Wunsch nach mehr Miete abgelehnt wird. Bleibt für den Mieter offen, welche von zwei Wohnungen in einem Stockwerk als Vergleichswohnung gemeint ist, ist der Wunsch nach mehr Miete vergebens. Verweist er dagegen auf den Mietspiegel, muss er diesen nur dann beilegen, wenn er nicht öffentlich zugänglich ist.
Freitag, 5. Juli 2013
Michael Oehme: Doch kein "Massensterben" bei Finanzanlagenvermittlern?
Nach anfänglich eher schleppenden Registrierungszahlen war die
Branche überrascht, dass die
Anzahl der zugelassenen Finanzanlagenvermittler in den letzten Wochen doch
deutlich angestiegen ist. Insgesamt 16.845 zugelassene Vermittler gibt es mit
Stand 15. Juni 2013, so die öffentliche Statistik des Deutschen
Industrie und Handelskammertages (DIHK) (nachzulesen
unter http://www.dihk.de/themenfelder/recht-steuern/oeffentliches-wirtschaftsrecht/versicherungsvermittlung-anlageberatung/zahlen-und-fakten/eingetragene-vermittler). 16.678 mit Zulassung
nach Paragraf 34 f (1) Nr. 1 GewO (Investmentfonds), 4.407 nach Paragraf
34 f (1) Nr.2 GewO (Geschlossene Fonds) und 1973 nach Paragraf 34 f
(1) Nr. 3 GewO (sonstige Vermögensanlagen, z.B. Genossenschaftsanteile,
Genussrechtskapital und Namensschuldverschreibungen).
Es
ist davon auszugehen, dass sich diese Zahl noch deutlich erhöhen wird, denn
nach Angaben der DIHK liegt derzeit noch eine Fülle an Anträgen vor, die erst
in den kommenden Monaten abgearbeitet werden können. Das Bundesministerium der
Wirtschaft hat daher zugestimmt, eine entsprechende Fristverlängerung zu
akzeptieren. Diese gilt für alle Anträge, die vollständig bis zum 30. Juni,
dem Stichtag für die einfache Beantragung, eingegangen sind. Die
Erlaubnisbehörden haben nun bis zum Ende dieses Jahres Zeit, die Anträge zu
prüfen und gegebenenfalls zu gestatten.
Für
Finanzanlagenvermittler bedeutet dies, dass sie in diesem Zeitraum auch ohne
Bewilligung weiterhin die im Paragrafen 34 f
aufgeführten Beteiligungen verkaufen dürfen, ohne hierfür einen
Bußgeldbescheid zu befürchten. Voraussetzung ist natürlich die Beantragung bis
zum 30. Juni. Aufatmen ist also angesagt, denn vielfach waren die
Behörden – so unsere Informationen – selbst überfordert,
die richtigen Aussagen zu treffen, Unterlagen zur Verfügung zu stellen u.ä.,
was des Öfteren zu Verzögerungen führte.
Während
sich diesbezüglich also der Nebel lichtet, arbeiten die Emissionshäuser in
Deutschland fieberhaft daran, die an sie gestellten Forderungen zu
erfüllen – oder eben umzustellen. Auch hier wurden zuletzt einige
Öffnungsklauseln umgesetzt und die Bandbreite an Angeboten ist eher größer
geworden. Neben den im Paragraf 34 f GewO geregelten Produkten finden sich
auch einige darunter, die (zumindest noch) zulassungsfrei sind. Gerade
Darlehenskonzepte sind nach Auskunft der Bundesanstalt für
Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) derzeit gefragt, weshalb hier auch
klare Regelungen erlassen wurden. Die BaFin will hier zukünftig sehr viel
deutlicher hinschauen.
Donnerstag, 4. Juli 2013
Michael Oehme: Kartoffeln so teuer wie seit Jahrzehnten nicht
Die Verbraucher müssen derzeit beim
Kauf von Kartoffeln wesentlich tiefer in die Tasche greifen:Wegen des kalten
und nassen Frühlings mussten die Kartoffelknollen später verpflanzt werden. Dementsprechend
schlecht fällt die Ernte aus – das wirkt sich auch auf die Preise aus. Kartoffeln sind nun deutlich teurer geworden. Der Erzeugerpreis für 100 Kilo
liegt bei 65 Euro - statt wie im Vorjahr bei 25 Euro. Im Supermarkt kostet ein
Kilo Kartoffeln bis zu 50 Prozent mehr.
„Die Preise sind so hoch wie seit Jahrzehnten nicht“, sagte Marktanalyst
Christoph Hambloch von der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft.
Montag, 1. Juli 2013
Michael Oehme: Arbeitnehmer scheinen zufriedener als erwartet
Stress,
Burn-out, ein großer Niedriglohnsektor
mit Millionen Menschen, die von "Dumpinglöhnen" leben müssen –
darüber beklagen sich Opposition, Gewerkschaften, und Sozialverbände immer
wieder. Dem widerspricht nun das arbeitgebernahe Kölner Institut der deutschen
Wirtschaft (IW): Der deutsche Arbeitsmarkt sei besser als sein Ruf. Denn neun
von zehn Arbeitnehmern seien mit ihrem Job zufrieden. Für die
Arbeitszufriedenheit spielt demnach der Chef eine wichtige Rolle. Wenn Führungskräfte
ihre Mitarbeiter auch nur gelegentlich unterstützten, steigt der Anteil
Zufriedener auf über 93 Prozent. Diese Unterstützung erfahren in Deutschland
aber nur 69 Prozent – gegenüber 81 Prozent im EU-Durchschnitt. Chefs, die einen
respektvollen Umgang pflegen, Konflikte lösen können, gute organisatorische Fähigkeiten
besitzen und ihre Mitarbeiter einbinden, erhöhen die Arbeitszufriedenheit und
damit die Leistungsbereitschaft der Beschäftigten, heißt es in der Studie. Die
Unternehmen hätten den Nachholbedarf indes erkannt. In jeder zweiten Firma
seien spezielle Trainings für Führungskräfte inzwischen fester Bestandteil der
Personalpolitik, ergab eine IW-Umfrage. Hingegen vieler Annaahmen seien Aspekte wie Arbeitsplatzsicherheit, höheres Gehalt,
wenig Stress oder nette Kollegen seien für viele Befragte weniger wichtig. So
liegt der Anteil der Zufriedenen selbst unter denjenigen, die sich nicht
angemessen entlohnt fühlen, mit 82 Prozent sehr hoch. Auch bei den Arbeitnehmern,
die unter Stress leiden, sind 85 Prozent zufrieden.
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