Die AIFM Richtlinie als Umsetzung europäischer
Harmonisierung greift viel tiefer in den deutschen Kapitalmarkt ein, als man
zunächst erwartet hat. „Wo in der Vergangenheit bei deutlich geringeren Themen
ein Aufschrei durch die Branche zumindest der Anbieter von Geschlossenen Fonds
ging, sucht man aktuell vergebens nach Widerstand“, so Michael Oehme, Consultant
bei der Schweizer DocuWare AG. Was ist da los?
Es ist eigentlich bezeichnend: Die Fondsbranche bekommt ein
545 Seiten starkes Papier präsentiert - und in der Presse sucht man vergebens nach
der Darstellung von Ernst zu nehmenden Rettungsversuchen. Sie sagt nichts.
Nichts dazu, dass künftig nur noch 30 Prozent der Gesamtkosten eines Fonds mit
Fremdmitteln belegt sein dürfen, nichts dazu, dass der Gesetzgeber künftig
entscheiden will, was denn Bürger überhaupt noch an Assets zeichnen sollen. Und
auch die Frage, ob es sinnvoll ist, wenn man statt eines konkret beschriebenen
Assets gleich an Vielzahl an Anlagemöglichkeiten vorhalten muss, steht im Raum.
Als ob es sich je gezeigt hätte, dass Portfoliofonds besser performen als diejenigen,
die nur in ein konkretes Asset investieren. Der entmündigte Kapitalanleger - wo
leben wir eigentlich? Du kannst 50.000 Euro investieren? Dann bitteschön darfst
Du auch eine konkrete Immobilie oder den Anteil an einem Photovoltaikpark zeichnen.
Du hast nur 10.000 – bitteschön, dahinten ist der Multi-Asset-Fonds! Wer meint,
dass der Kapitalanlagemarkt so funktioniert, der hat nichts verstanden. Es
verwundert auch die Ruhe bei den so genannten B:B-Medien. Blättert man die
Hefte durch, wird es mindestens 50 Prozent der Anzeigenkunden im Sommer
nächsten Jahres zumindest so nicht mehr geben. Das müsste schon Grund genug
sein, laut aufzuschreien. Oder ist man in Anbetracht der jahrelangen
Regulierungsdiskussion einfach müde geworden. „Man geht in der Branche davon
aus, dass diese Umsetzung so kommen wird, wenngleich vielleicht mit kleinen
Abstrichen. Da viele derartige Veränderungen bereits im vergangenen Jahr
vorausgesehen haben, werden derzeit Modelle entwickelt, die das Defizit
auffangen könnten“, erklärt Michael Oehme. Hierzu zählen beispielsweise
Liechtensteiner Fondspolicen und Genossenschaftsmodelle. So hat der Bayerische
Genossenschaftsverband extra einen Mitarbeiter abgestellt, der bei der Gründung
von neuen Genossenschaften berät. Er wird wissen, warum.
Viele Unternehmen werden von einer Krisensituation überrascht. Ich habe unter info@werbewolf.ch ein paar interessante Hinweise gefunden, wie man sich vorbereiten sollte:
AntwortenLöschenWas ist vorzubereiten?
Dies richtet sich grundsätzlich nach der Betriebsgrösse und den möglichen Risiken eines Unternehmens. Schon im kleinsten Betrieb (auch Privat) sollten wichtige Adressen, sowie in Betrieben die von Kunden, Lieferanten, Kontakten usw. für den Notfall (Primär: Feuer, Wasser) intern und auswärts gesichert sein. Nur so können diese primär wichtigen Informationen und Daten bei Bedarf rasch genutzt werden.
Zudem empfiehlt es sich folgende, stichwortartig auffgeführten Massnahmen zu überdenken und zu treffen
• Aufbau einer Krisenorganisation (Krisenstab, Medienzenter, Check-Listen)
• Auseinandersetzung mit möglichen Szenarien (je nach Betriebsart, Gefahrenpotenzial usw.)
• Abklärung und Erfassung der Kommunikationsstrategie
• Ausbildung der Betroffenen
• Sensibilisierung und interne Information
• Schulung, Übung und testen der Massnahmen
• à jour halten der Check-Listen / Manuels usw.
• ggf. vorbereitet sein auf das was Journalisten wissen wollen
Welche Kommunikationsgrundsätze sind zu beachten?
• Erreichbarkeit der Kommunikationsabteilung (-person)
• sofort klar und verständlich kommunizieren
• interne Kommunikation muss gleich lauten wie externe
• kein Raum offen lassen für Spekulationen
• Fakten geben wie sie sich zur Zeit präsentieren
• nur das aussagen was man weiss, Facts, Facts, Facts!
• Informationen nicht «abreissen» lassen
• neue (sich ergebende) Facts sofort offen kommunzieren
• klar, wahr, sachlich und speziell glaubwürdig informieren
• Personen bestimmen die informieren (Medientauglichkeit!)
• Menschlich bleiben «zuerst der Mensch dann das Material»
• beachten, dass Krisen Emotionen wecken (können)
• Auch hier gilt: Kommunikation ist Chefsache
Das ist interessant, was Du da beschreibst bzw. aufgegriffen hast. Es ist in der Tat so, das ist auch unsere Erfahrung, dass die meisten Unternehmen, selbst wenn sie Presse- oder Werbeabteilungen haben, nicht auf den „Notfall“ vorbereitet sind. Guten Zusammenstellung, die hier dargestellt wurde.
AntwortenLöschenGrüße Wolf
Aus unserer Sicht sind die meisten Unternehmen schon damit ausgelastet, dass sie dem täglichen Druck von Presseanfragen, Erstellung von Werbematerialien (oftmals sind ja PR und Marketing ja eins) usw. entsprechen. Da bleibt eigentlich keine Zeit, sich damit zu beschäftigen, was denn im Fall der Fälle sein könnte, zumal eine Krise ja niemals gleich ist. Das können – wenn wir mal unseren Bereich sehen – notleidende Fonds sein, das können unberechtigte Unterstellungen zum Unternehmen sein (pleite?), das können im Zweifel aber auch persönliche Angriffe gegen das Management sein. In der Regel besteht ein großes Problem darin, erst einmal die Quellen der Angriffe heraus zu finden. Diffamierungskampagnen finden oft anonym statt. Einfacher wird es, wenn bspw. ein renommiertes Presseorgan anfragt. Hier besteht meist die Chance, sachlich auf Fragen einzugehen, was man dann auch sollte.
AntwortenLöschenHallo Herr Oehme, Sie haben ein schönes Wort gebraucht: sachlich! Wir erleben es immer wieder in der Redaktion, dass Anbieter selbst bei den kleinesten „Vorwürfen“ völlig aus der Haut fahren, als hätte man sie gerade persönlich beledigt. Viele verstehen nicht, welche Rolle eigentlich Journalisten haben. Vielleihct sollten die PR Berater das mal ihren Kunden erklären.
AntwortenLöschenHarald Wilks