Mittwoch, 31. Oktober 2012

Michael Oehme: Konsumklima in Deutschland


Die Kauflaune der Verbraucher ist trotz trüber Konjunkturaussichten so gut wie seit fünf Jahren nicht mehr.


Das für November berechnete Konsumklima-Barometer kletterte überraschend um 0,2 auf 6,3 Punkte. Das sei der höchste Stand seit Oktober 2007, wie die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) am Freitag zu ihrer Umfrage unter 2000 Deutschen mitteilte.
Grund dafür sind höhere Löhne, sinkende Inflation und ein stabilerer Arbeitsmarkt. Die Konsumenten rechnen deshalb mit einer steigenden Kaufkraft und wollen mehr Geld für größere Anschaffungen ausgeben. Der Einzelhandel sieht dadurch Chancen auf ein gutes Weihnachtsgeschäft.
Während die Verbraucher weniger Rezessionsängste zeigen, bleiben die Chefetagen der deutschen Wirtschaft, aufgrund der Schuldenkrise in Europa und der geschwächten Weltkonjunktur, skeptisch und pessimistisch.
"Anhaltende Verunsicherung im Hinblick auf die weitere Entwicklung der Bankenlandschaft in Verbindung mit einem historisch niedrigen Zinsniveau ist keine gute Voraussetzung, Spareinlagen zu bilden", sagte GfK-Experte Rolf Bürkl. "Stattdessen tendieren die Verbraucher dazu, ihre finanziellen Mittel eher in werthaltige Anschaffungen zu investieren als bei der Bank anzulegen." Daher die ausgeprägte Anschaffungsneigung.

Nach Prognose der Bundesregierung wird der private Konsum in diesem Jahr um 1,0 Prozent zulegen. 2013 sollen es dann 1,1 Prozent sein.
"Der Konsum spielt für die weitere wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland eine zunehmend wichtigere Rolle", erklärete Bürkl.
"Da aufgrund der weltweiten Konjunkturabschwächung die Ausfuhren einen Dämpfer erhalten werden, ist eine rege Konsumkonjunktur eine wesentliche Voraussetzung dafür, dass Deutschland nicht in eine Rezession rutscht."

By VL/ Michael Oehme

Dienstag, 30. Oktober 2012

Michael Oehme: Wird Finanzdienstleister AWD „abgeschafft“?

 

Der Markenname AWD des hannoverschen Finanzdienstleisters wird vermutlich bald aus der Finanzwelt verschwinden. Die AWD-Finanzprodukte sollen laut „Spiegel“ künftig unter dem Namen „Swiss Life Best Select“ vertrieben werden.


Der größte Lebensversicherungskonzern der Schweiz Swiss Life kaufte den AWD für 1,9 Milliarden Franken und leidet nach fünf Jahren immer noch an den Folgen der Übernahme. Der Hauptgrund für die Umbenennung dürfte das schlechte Image des AWD sein. 
Die Geschäfte laufen schleppend, das Unternehmen stand in der Vergangenheit mehrfach wegen dubioser Verkaufsmethoden in der Kritik und hat mit zahlreichen Schadensersatzlagen unzufriedener Kunden aus Österreich und Deutschland zu kämpfen. Andere behaupten, der AWD sei ohne Gallionsfigur Carsten Marschmeyer nicht mehr derselbe.

Beim AWD  heißt es, eine Umbenennung des Finanzdienstleisters sei "reine Spekulation", die man nicht kommentieren wolle. Laut „Spiegel“ werde der Aufsichtsrat von Swiss Life noch in dieser Woche die Namenstilgung beschließen.

By VL/ Michael Oehme

Montag, 29. Oktober 2012

Michael Oehme: Sparprogramm der Lufthansa


Im Rahmen ihres Sparprogramms will die Linienfluggesellschaft Lufthansa 1100 Verwaltungsstellen in ausländische Service-Center verlagern.

Die Servicezentren für Finanzprozesse in Krakau, Bangkok und Mexiko sollen ausgebaut werden. Diese sollen auf Tätigkeiten im Einkauf und Personalwesen ausgeweitet werden.
Mittelfristig könnten aus Deutschland rund 700 Jobs verlagert werden, erklärte Personalvorstand Stefan Lauer am Freitag in der Mitarbeiterzeitschrift „Lufthanseat“. 
400 weitere Arbeitsplätze stammen aus den Lufthansa-Niederlassungen im Ausland.
Schon bislang werden beispielsweise Dienstreisen der Lufthanseaten über die Zentren in Bangkok und Mexiko abgerechnet.
Unklar blieb zunächst, wie viele der 1100 zu verlagernden Arbeitsplätze im Konzern verbleiben. Die Lufthansa prüft nach eigenen Angaben die Verlagerung eines noch unbekannten Anteils der Stellen in externe Gesellschaften.
Insgesamt will die Lufthansa von weltweit 16 800 Stellen in der Verwaltung 3500 abbauen, davon 2500 im Inland.
Derzeit werden die Pläne mit den Personalvertretungen besprochen. 
Nach einer Einigung könnten Arbeitsplätze im ersten Quartal des kommenden Jahres verlagert werden, kündigte  Vorstandsmitglied und Arbeitsdirektor Stefan Lauer an.
Betriebsbedingte Kündigungen sollten nach Möglichkeit vermieden, könnten aber weiterhin nicht ausgeschlossen werden, ergänzte Finanzvorstand Simone Menne. 

By VL/ Michael Oehme

Freitag, 26. Oktober 2012

Michael Oehme: "Xing-Star"


Der Medienkonzern Burda investiert in das Digitalgeschäft und plant die Komplettübernahme des Karrierenetzwerkes Xing.


Hubert Burda Media ist einer der größten Verlags- und Medienkonzerne Deutschlands, der auch auf dem internationalen Markt von Bedeutung ist.
Burda habe seinen Anteil an Xing auf 38,9 Prozent aufgestockt und bereite ein Angebot für die restlichen Aktien vor, teilte ein Pressesprecher am Freitag mit. 
Den freien Aktionären sollten nun 44 Euro je Anteilsschein geboten werden. Damit ist das gesamte Unternehmen knapp 240 Millionen Euro wert.
Die Xing-Aktie, die im TecDaX notiert ist, stieg daraufhin am Freitag um 18 Prozent , auf 44 Euro. 

Der Burda-Verlag ist bei Xing seit 2009 Großaktionär.
Der Münchner Konzern baut sein Internet-Geschäft seit Jahren aus, um die erodierenden Print-Umsätze in anderen Bereichen finanziell aufzufangen.
Zu den bekanntesten Online-Beteiligungen gehören der Tierfutterhändler Zooplus und die Tomorrow FOCUS AG, zu der neben Holiday Check auch FOCUS Online gehört.

Nutzer können bei Xing Jobs anbieten und finden, Kooperationspartner suchen, sich über Geschäftsideen austauschen oder für Veranstaltungen werben. Im ersten Halbjahr gewann Xing im deutschsprachigen Raum 436 000 Mitglieder. Weltweit zählt die Plattform nun 12,4 Millionen Nutzer, davon zahlen 793 000 Mitglieder Beiträge.

By VL/ Michael Oehme

Donnerstag, 25. Oktober 2012

Michael Oehme: Schweizer kaufen "die mit grünen Kreuz"


Der Pharmagroßhändler Celesio verkauft seine niederländische Versandapotheke DocMorris an die schweizerische Zur Rose AG für 25 Millionen Euro. 
Ursprünglich wollten die Stuttgarter für ihre ungeliebte Tochtergesellschaft einen Verkaufspreis von 50 Millionen Euro erzielen.
Da sich ein liberalisierter Apothekenmarkt in Deutschland nicht durchsetzen kann, waren in den vergangenen Monaten viele Käufer abgesprungen.
DocMorris gilt als gefährlicher Konkurrent für viele Apotheker,  was sie auf dem Pharmaziemarkt sehr unbeliebt macht. 
In Deutschland habe der Konzern wegen des Konflikts 30 Prozent der Kunden verloren, sagte der Vorstandsvorsitzende Markus Pinger im Frühjahr. 
Celesio will künftig enger mit den Apotheken zusammenarbeiten und ihnen neue Partnerschaftsmodelle anbieten.
Die 160 Franchiseapotheken mit dem grünen DocMorris-Kreuz erwirtschafteten im vergangenen Jahr einen Umsatz von knapp 330 Millionen Euro. 
Der Marktanteil beträgt den Angaben zufolge rund 29 Prozent. 
Der neue Besitzer bezeichnete die Akquisition als "Meilenstein".
"Damit wird Zur Rose zum mit Abstand größten Anbieter im Medikamentenversand in Deutschland",  erklärten Unternehmenssprecher. 
 Der Zusammenschluss eröffne zudem erhebliches Synergiepotenzial.
"Der Verkauf ist für die Anleger eine gute Nachricht, denn DocMorris war nicht gerade als großer Gewinnbringer für Celesio bekannt", sagte ein Händler.

By VL/ Michael Oehme

Mittwoch, 24. Oktober 2012

Michael Oehme: EZB-Chef im Deutschen Bundestag


Mario Draghi, der Chef der Europäischen Zentralbank hatte am heutigen Donnerstag einen Termin im Bundestag und stand den Abgeordneten Rede und Antwort. 
Neben ihm saßen Norbert Lammert, der Bundestagspräsident und Jörg Asmussen, der deutsche EZB-Direktor. 
Draghi traf die Mitglieder des Wirtschafts-, Europa- und Haushaltsausschusses um zu erklären und zu rechtfertigen, warum es richtig und wichtig ist, dass die Zentralbank jetzt unbegrenzt Anleihen von Krisenstaaten aufkauft.
Draghi weiß, dass es im „Herzen der Demokratie“, aber auch bei den Bundesbürgern, viele Kritiker gibt.
Es scheint als sei das Misstrauen gegen den EZB-Chef in keinem Land größer als in Deutschland.
Draghi beschrieb die Zusammenhänge und die jüngsten Entscheidungen der EZB.
Er  rechtfertigte die Politik der Anleihekäufe und erklärte, warum es immer öfter zu Störungen auf dem Geldmarkt gekommen war. Einige Banken hätten sich weiter günstig finanzieren können, während andere vom Markt abgeschnitten gewesen seien.
Auch seien die Renditen für Staatsanleihen in einigen Ländern in die Höhe geschossen, während sie in anderen Ländern, etwa in Deutschland, extrem niedrig gewesen seien. 
Es habe nicht mehr gereicht, die Zinsen zu senken, weil diese Impulse in einigen Ländern nicht mehr gewirkt hätten.
Schließlich sind die Entscheidungen der EZB für Draghi „alternativlos“, denn nur so könne die Geldpolitik überhaupt funktionieren.

 By VL/ Michael Oehme

Dienstag, 23. Oktober 2012

Michael Oehme: Rettungspläne für Peugeot


Der französische Autobauer Peugeot Citroen bekommt Hilfe vom Staat. 
Gerüchten zufolge erhält der Konzern Garantien in Milliardenhöhe. 
Es handle sich um 5 Mrd. bis 7 Mrd. Euro. 
Mit Hilfe der Garantien könnte Peugeot Autokäufern etwa günstige Kredite anbieten und sich langsam von der momentanen Absatzkrise erholen.
Die Regierung knüpft die Unterstützung jedoch an Arbeitnehmer-Garantien und Mitsprache. Der VW-Aktionär Niedersachsen ist sichtlich abgeneigt und will angeblich bei der EU gegen die Hilfen vorgehen, da sie ihrem Konkurrenten Peugeot unfaire Wettbewerbsvorteile verschaffen könnten.
Hohe Produktionskosten und große Überkapazitäten belasten Peugeot in der ohnehin schwachen Automobilwirtschaft und schränken die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens ein. Peugeot hatte im Juli angekündigt, 8000 Stellen zu streichen und ein Werk zu schließen, um sich von den Verlusten zu erholen.
Frankreichs Industrieminister Arnauld Montebourg machte bereits klar, dass die Regierung Hilfen für die Finanzierungssparte Banque PSA Finance an Bedingungen knüpft. 
Demnach müsse der Konzern Abstand von seinem zuletzt angekündigten Stellenabbau nehmen und eine Standortgarantie für die Werke in Frankreich geben, sagte er der Zeitung "Liberation". 
Desweiteren müsse Peugeot in sein Aufsichtsgremium mehrere Arbeitnehmervertreter sowie eine Vertrauensperson der Regierung aufnehmen.

By VL/ Michael Oehme

Montag, 22. Oktober 2012

Michael Oehme: „Der dickste Kuss, den die Banken in New York jemals bekommen haben.“


Obamas Regeln für den Banksektor sind laut seinem Herausforderer  Mitt Romney „der dickste Kuss, den die Banken in New York jemals bekommen haben.“
Die großen Banken fürchten, dass die ganze Wirtschaft unter den US-Bankregeln des Präsidenten leiden wird.
Das sogenannte Dodd-Frank-Gesetz sorgt dafür, dass Rettungsaktionen für große Banken mit dem Geld der Steuerzahler illegal sind.  Dadurch könnte das ökonomische Wachstum der Großbanken gefährdet werden.  Banken bleiben groß, damit Investoren das Gefühl haben, die Regierung sei jederzeit in der Lage diese zu retten und finanzieren.
In den USA gibt es nun einen Mechanismus, mit dem die Regierung jedes Geldinstitut  übernehmen und abwickeln kann. Zudem gibt es ein Limit dafür, wie viel Geld sich Banken ausleihe dürfen. Einige Rettungsaktionen von 2008 wären somit zukünftig verboten.
Die Bankregeln haben drei Ziele:
1. Banken sollen mit mehr Eigenkapital besser Krisensituationen bewältigen und weniger schnell Bankrott gehen.
2. Falls dies doch passiert, sollen die Auswirkungen auf andere Institute reduziert werden(Schadensbegrenzung).
3. Sie sollen von den Investoren als „too big to fail“ angesehen werden.

By VL/ Michael Oehme

Freitag, 19. Oktober 2012

Michael Oehme: Senkung der Rentenbeiträge

Arbeitnehmer und Arbeitgeber können sich ab 2013 darauf einstellen niedrigere Rentenbeiträge zu zahlen. 
Nach aktuellen Berechnungen des Schätzerkreises der Rentenversicherung werden die Bürger im kommenden Jahr stärker entlastet als bisher geplant.
Anstelle der bislang angepeilten Reduzierung um 0,6 Prozentpunkte auf 19 Prozent des Bruttolohns laufe es nur auf eine Absenkung des Beitragssatzes auf 18,9 Prozent zu. 
Damit könnten durchschnittlich, pro Person, 7 Euro monatlich gespart werden. Insgesamt profitieren Unternehmen und Beschäftigte jeweils zur Hälfte. 
Dies entspricht einer Entlastung von rund 3 Milliarden Euro. 
Aufgrund der guten Arbeitsmarktlage sind die Rentenkassen stärker gefüllt als zunächst erwartet. Das Bundeskabinett und der Bundesrat haben der Beitragssenkung zugestimmt. Gewerkschaften, Oppositionspolitiker, vereinzelnt sogar Koalitionsabgeordnete, haben hingegen große Bedenken und fänden es sinnvoller, anstelle niedriger Rentenbeiträge, eine Demografiereserve aufzubauen. Die Sorge besteht darin, die Senkung des Rentenbeitrags würde letztendlich als drastische Beitragserhöhung im Folgejahr zurückkommen. 
Die demografischen Herausforderungen sind vorhanden und die Frage wie man effektiv gegen Altersarmut vorgehen kann noch lange nicht geklärt. 
Fakt ist aber, dass die vorhandenen Reserven von 29 Milliarden Euro dazu dienen könnten, Altersarmut gezielt zu bekämpfen. 
Alternativ könnte man die Praxisgebühr abschaffen oder die Konditionen der Rentenversicherungen ändern. 

By VL/ Michael Oehme

Mittwoch, 17. Oktober 2012

Michael Oehme: Euro-Krise belastet Deutsche Wirtschaft


Eine Woche nach dem Gutachten der großen Wirtschaftsinstitute hat nun auch die Bundesregierung ihre Herbstprognose offiziell vorgelegt. Die Bundesregierung senkt ihre Erwartungen für 2013 deutlich : von 1,6 auf 1,0 Prozent. Für dieses Jahr rechnen die Experten mit einem Plus von 0,8 Prozent.
Die Schuldenkrise bremst zwar die deutsche Wirtschaft, der Arbeitsmarkt bleibt aber voraussichtlich stabil.
Der Bundesminister für Wirtschaft und Technologie Philipp Rösler sagte in Berlin: 
"Die gute Nachricht ist, dass sich die deutsche Wirtschaft trotz aller weltwirtschaftlichen Turbulenzen behauptet und auf Wachstumskurs bleibt." 
Deutschland ist angesichts der Schuldenkrise in Europa und der konjunkturellen Abschwächung von Schwellenländern in Asien und Lateinamerika wirtschaftlich stark geschwächt.
Von einem Wachstumseinbruch könne aber trotzdem keine Rede sein. 
"Vielmehr ist die deutsche Volkswirtschaft in robuster Verfassung und steht weiterhin strukturell auf einem festen Fundament", sagte Rösler. 
Vieles spreche dafür, dass die Weltwirtschaft 2013 wieder an Schwung gewinne.

By VL/ Michael Oehme

Dienstag, 16. Oktober 2012

Michael Oehme: Spaniens Rettungsmodell


Die spanische Hauptstadt Madrid stellt einen Antrag beim Rettungsfonds ESM.
Nach wochenlangen Verhandlungen zwischen Madrid und der EU zeichnet sich ein konkreter Rettungsplan für Spanien ab. 
Madrid plane laut spanischen Regierungskreisen beim Rettungsfonds „Europäischer Stabilitätsmechanismus“ einen Antrag auf eine präventive Kreditlinie zu stellen. 
Ziel sei es, die Risikoaufschläge spanischer Anleihen deutlich zu senken und Spaniens Refinanzierung am Finanzmarkt zu erleichtern.
Mit diesem Plan ebnet Spaniens Regierung nach wochenlangem Zögern die Realisierung des geplanten Rettungsschirmes.
Spanien hatte in der Vergangenheit immer wieder Schutzmaßnahmen der Europäischen Zentralbank gefordert, um die steigenden Risikoaufschläge im Rahmen zu halten. Ein volles Rettungspaket, wie in Griechenland, lehnte Madrid allerdings stets ab, um den Makel eines gefallenen Staates zu vermeiden. 
Nach dem Rettungsplan würde sich Spanien gegenüber der EU zu Spar- und Wirtschaftsauflagen verpflichten. Ländern wie Spanien sollen für ein ESM-Programm keine zusätzlichen Auflagen drohen, solange sie den wirtschaftspolitischen Empfehlungen der EU folgen.
Unklar bleibt, ob Spanien das Rentensystem entsprechend den EU-Empfehlungen weiter reformieren muss.

By VL/ Michael Oehme

Montag, 15. Oktober 2012

Michael Oehme: Wirtschafts-Nobelpreis geht an US-Amerikaner Roth und Shapley


Mit dem Wirtschafts-Nobelpreis 2012 wurden die Spieltheoretiker Alvin E. Roth und Lloyd S. Shapley ausgezeichnet. Sie beschäftigen sich unter anderem mit der optimalen Zuteilung knapper Güter und haben, laut der Jury, bahnbrechende Erkentnisse dafür entwickelt „verschiedene wirtschaftliche Akteure zueinander zu bringen“.
So könne beispielsweise der beste Organ-Spender für einen Transplantationspatienten gefunden werden, der ein neues Organ braucht. Weitere Beispiele seien Studenten auf der Suche nach der optimalen Universität oder Suchmaschinen, die Firmen den bestmöglichen Platz für ihre Werbeanzeige im Internet zuordnen. 
Die Grundidee  liegt darin, dass auf vielen Märkten der Preismechanismus als Erklärung für die Zusammenführung von Angebot und Nachfrage nicht mehr ausreicht.
Im Kern suchen die Arbeiten von Shapley und Roth nach einem Gleichgewicht, bei dem beide Seiten auf den Märkten ihre Position nicht mehr verbessern können.

By VL/ Michael Oehme

Freitag, 12. Oktober 2012

Michael Oehme: weltweite Arbeitslosigkeit

Bereits 30 Millionen Arbeitsplätze sind nach UN-Angaben durch die Finanz-und Wirtschaftskrise verloren gegangen. Im kommenden Jahr wird die Krise nach Schätzung von Experten der Vereinten Nationen sieben Millionen weitere Arbeitsplätze ruinieren. Die Zahl der arbeitslosen Menschen weltweit würde somit auf 207 Millionen ansteigen. 
Besorgniserregend ist die Tatsache, dass ein Drittel aller Arbeitslosen jünger als 25 Jahre alt sind. Dies trifft nicht nur auf Entwicklungsländer, sondern auch auf Euro-Länder wie Spanien und Griechenland zu. Gerade für jüngere Menschen im arbeitsfähigem Alter ist es schwer zu akzeptieren und mit der Arbeitslosigkeit umzugehen. Sie sind teilweise sehr gefährdet aus Frustration in einen politischen, wirtschaftlichen und sozialen Sumpf abzusinken.
Alarmierend sind auch weiterhin die Zahlen derer Menschen, die trotz eines Arbeitsplatzes unter dem Existenzminimum, in Armut, leben müssen. 

By VL/ Michael Oehme

Donnerstag, 11. Oktober 2012

Michael Oehme: Daimler verliert seinen Großaktionär


Der Staatsfonds von Abu Dhabi gibt seine direkten Stimmrechte am Daimler-Konzern ab. Damit verdichten sich Hinweise, dass die Scheiche zunehmend unzufriedener waren und die letzten drei Prozent an Daimler schnellstmöglich abtreten wollten.

 

Somit verliert die Daimler AG endgültig einen seiner beiden Großaktionäre. Wie das Unternehmen mitteilte, hat sich die Investmentgesellschaft Aabar mit Sitz in Abu Dhabi von ihren Anteilen an dem Automobilhersteller getrennt. Der Staatsfonds besitze keine direkten Stimmrechte mehr an dem Dax-Konzern, hieß es. Die Araber hatten bei ihrem Einstieg vor mehr als drei Jahren, mitten in der Autokrise, 40 Prozent des Formel-1-Teams von Mercedes übernommen. Diesen Anteil werden sie nicht abgeben. 
Damals waren sie dem Konzern eine wilkommene Finanzspritze und die Partnerschaft sollte Jahrzehnte halten.
Ein Daimler-Sprecher erklärte Aabar halte zwar keine physischen Aktien mehr, jedoch verfüge der Fonds mittels verschiedener Finanzinstrumente weiterhin indirekt über Zugriffsrechte auf Papiere des Konzerns.
Nun verfügt Daimler nur noch über einen entscheidenden Großaktionär: Kuwait. Die Scheiche waren 1974 bei dem Automobilkonzern eingestiegen und halten derzeit 7,6 Prozent an Daimler. Sie hatten ihren Anteil erst in den vergangenen Wochen um 0,7 Prozent aufgestockt.
"Wir haben neben Kuwait eine breite Aktionärsstruktur und eine gute Mischung von inländischen und ausländischen Anlegern", hieß es bei Daimler.

By VL/ Michael Oehme

Mittwoch, 10. Oktober 2012

Michael Oehme: Hoffnung in Athen



Nach dem Besuch von Bundeskanzlerin Merkel wächst in Griechenland die Hoffnung auf eine verbesserte, industrielle Lage.
Die griechischen Medien reagierten positiv auf Merkels Auftritt. Die nationale Statistikbehörde Elstat meldete am Mittwoch, dass die Industrieproduktion im August erstmals seit vier Jahren wieder gestiegen sei.
In den letzten Monaten kam es zu höheren Ausfuhren im Land. Dem Statistikamt zufolge legte die Produktion im August zum Vorjahresmonat um 2,5 Prozent zu. Die Exportwirtschaft profitierte damit von gesunkenen Arbeitskosten. Allerdings macht die Industrieproduktion nur 15 Prozent der griechischen Wirtschaftsleistung aus. Insgesamt wird das griechische BIP 2012 Schätzungen zufolge um 6,5 Prozent schrumpfen nach einem Minus von 7,1 Prozent 2011.
Mit den landesweiten Protestaktionen und Streiks solle die Regierung zu einem Kurswechsel gedrängt werden, sagte ein Gewerkschafter.
Merkel hatte den Griechen bei einem von Massenprotesten begleiteten Kurzbesuch in Athen die Hilfe Deutschlands auf dem kontrovers diskutierten Sparkurs zugesagt. 
"Ich bin zutiefst überzeugt, dass sich dieser schwere Weg lohnt, und Deutschland möchte dabei ein guter Partner und Freund sein", sagte sie. 
Beim Reformkurs wird sie wohl keine Abstriche machen.

By VL/ Michael Oehme

Dienstag, 9. Oktober 2012

Michael Oehme: Finanzprobleme im Iran


Die Sanktionen gegen Iran im Atomstreit bereiten dem Land offenbar massive finanzielle Probleme. Die iranische Regierung hat eine angespannte Haushaltslage eingeräumt und Ausgabenkürzungen angekündigt. Manche Haushaltsposten seien um ein Viertel gekürzt oder gar gestrichen worden, sagte Präsident Mahmud Ahmadinedschad am Dienstag der studentischen Nachrichtenagentur. . Präsident Ahmadinedschad bezeichnet die Finanzlange als schwierig. Einzelheiten und Gründe nannte er nicht. "Wir stehen unter Druck, was den Haushalt angeht."
Die internationalen Sanktionen im Atomstreit der iranischen Republik setzen dem Land zu. Obwohl Nahrungsmittel und Gebrauchsgüter nicht von den Sanktionen betroffen sind, schränken viele westliche Firmen ihren Handel mit dem Iran ein.
Die Strafmaßnahmen haben auch zu einem Einbruch der Landeswährung Rial geführt. Die Regierung macht Währungsspekulanten dafür verantwortlich. Der iranische Staatshaushalt ist zu zwei Dritteln von den Öl-Einnahmen des Opec-Staates abhängig. Der Iran ist vom internationalen Bankensystem ausgeschlossen. Der Internationale Währungsfonds sagte im April ein Haushaltsdefizit von 0,3 Prozent des BIP in diesem Jahr voraus nach einem Überschuss von 0,2 Prozent im Jahr zuvor. Der IWF ging dabei jedoch davon aus, dass die Öl-Exporte um 20 Prozent zurückgehen würden. Einige Analysten vermuten jedoch, dass der Einbruch fast doppelt so hoch sein könnte.

By VL/ Michael Oehme

Montag, 8. Oktober 2012

Michael Oehme: Wachstumsprognose für China dieses und nächstes Jahr gesenkt


Die chinesische Wirtschaft werde 2012 voraussichtlich um 7,7 Prozent wachsen statt wie noch im Mai angenommen um 8,2 Prozent. Für nächstes Jahr reduzierte die Weltbank die Schätzung auf 8,1 Prozent von 8,6 Prozent. 
Der Abschwung in China in diesem Jahr ist deutlich zu sehen.
"In einem fragilen äußeren Umfeld verlangsamt sich die Wirtschaft in Ostasien und in der Pazifikregion weiter", teilte die Weltbank in einem am Montag veröffentlichten Bericht mit.
Angesichts des weltweit zurückgehenden Wirtschaftswachstums ruhen die letzten Hoffnungen auf Asien. Aber auch dort bremst das Wachstum, angesichts der nachlassenden welweiten Nachfrage,  spürbar ab. Die Börsen starten im Minus in die neue Woche.
Das Wachstum in China hat sich vor allem durch Kontrollmechanismen der Regierung zur Abkühlung der überhitzten Wirtschaft und Inflation verlangsamt. 
Aber auch die schwache Nachfrage nach chinesischen Exporten hat zum schwächeren Wachstum beigetragen.

By VL/ Michael Oehme

Freitag, 5. Oktober 2012

Arbeitsmarkt: viele Arbeitnehmer haben einen Zweitjob

2,5 Millionen Deutsche arbeiten nebenher in einem 400-Euro-Job - doppelt so viele wie 2003.
Immer mehr Arbeitnehmer in Deutschland verdienen sich neben ihrer Hauptbeschäftigung noch etwas hinzu. Denn das Geld, was sie hauptberuflich verdienen, reicht teilweise kaum zum leben aus. Seit dem Jahr 2003 habe sich damit die Zahl der Zweitjobs mehr als verdoppelt, so die Bundesagentur für Arbeit.
Hatte der Anteil der Nebenjobber unter Männer und Frauen mit einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung im Juni 2003 mit 1,157 Millionen lediglich bei 4,3 Prozent gelegen, seien es im Juni 2011 bereits 2,5 Millionen oder 8,8 Prozent gewesen.
Kürzlich hat das Kabinett beschlossen, die Verdienstgrenze für Minijobs von 400 auf 450 Euro zu erhöhen.
Ob sich Minijobs als Einstieg in den Arbeitsmarkt eignen, ist umstritten.

By VL/ Michael Oehme

Donnerstag, 4. Oktober 2012

Michael Oehme: Börse Frankfurt


Vor der Ratssitzung der Europäischen Zentralbank ist der Dax am Morgen im Plus gestartet. Investoren erhoffen sich vom EZB-Chef Mario Draghi weitere Informationen über einen möglichen Hilfsantrag Spaniens.
Noch vor der EZB wird die Bank of England ihre Zinsentscheidung bekanntgeben.
Der überraschend positive Bericht über den US-Arbeitsmarkt ist ein wichtiger Vorläufer für den am Freitag erwarteten offiziellen Report über die Lage in den USA.
Die Kurse an den europäischen Arbeitsmärkten legten etwas zu. Experten sagen, die Aktienkurse werden weiterhin steigen.
Doch die Schuldenkrise belastet die gesamte Euro-Zone und die Privatwirtschaft verliert weiter an Fahrt. Besonders belastend wirkt sich die Unsicherheit über einen weiteren Hilfsantrag Spaniens aus.
Zu den größten Gewinnern im Dax zählte Deutschlands größtes Stahl- und Technologieunternehmen ThyssenKrupp mit einem Plus von 1,5 Prozent.

By VL/ Michael Oehme

Mittwoch, 3. Oktober 2012

Michael Oehme: Deutsche Wirtschaft wird Schwächephase überwinden


Die Euro-Krise und die schwächende weltweite Konjunktur belasten die deutschen Unternehmen. Die Nachfrage nach deutschen Produkten sinkt stetig. Doch erste Prognosen für 2013 sagen Deutschland ein starkes Wirtschaftswachstum voraus.
Forscher des Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung rechnen ab dem Jahreswechsel mit dem Beginn eines Aufwärtstrends. Insgesamt soll das Wachstum 2013 bei 1,6 Prozent liegen. Im Jahr 2012 wird lediglich ein Plus von 0,9 Prozent voraus gesagt.
Auch die Unternehmen werden der DIW-Prognose zufolge ab dem Frühjahr 2013 wieder neue Arbeitsplätze schaffen. Wegen der knappen Arbeitskräfte bemühen sich die Firmen mittlerweile, ihre Belegschaft zu halten und stattdessen zunehmend auf Überstundenabbau oder Kurzarbeit zu setzen. Beispielsweise will BMW bis Ende 2013 3.000 neue Stellen schaffen.

By VL/ Michael Oehme

Dienstag, 2. Oktober 2012

Michael Oehme: Talanx Börsendebüt


Der Börsengang des Versicherungskonzerns Talanx ist der größte in Deutschland seit eineinhalb Jahren. Am Dienstag feiert die Aktie von Talanx ihr Debüt an der Frankfurter Börse.
"Wir freuen uns über die hohe Nachfrage der Investoren im In- und Ausland nach unseren Aktien", sagte Vorstandschef Herbert Haas. "Die erfolgreiche Platzierung der Aktien zeigt, dass unser Geschäftsmodell und unsere wirtschaftliche Leistungsfähigkeit vom Kapitalmarkt sehr positiv aufgenommen werden."
Doch der Börsengang scheint weniger Geld einzubringen als erhofft. Die Aktie des Versicherers wird zu einem Preis von 18,30 Euro ausgegeben. Dieser liegt unter den Erwartungen von Beobachtern und auch am unteren Ende der Preisspanne von 17,30 Euro und 20,30 Euro.
Beobachter hatten dem Versicherer einen höheren Ausgabepreis zugetraut. Der Einstiegspreis galt im Vorfeld als attraktiv. Beim Börsenmakler  wurde das Papier sogar zwischen 20,30 und 21,30 Euro gestellt. Das Geld aus der Kapitalerhöhung will der Konzern zur Wachstumsfinanzierung und zur weiteren Stärkung der Kapitalbasis einsetzen. Wie die Konkurrenz von der Allianz ist wohl auch Talanx daran interessiert, die aktuell günstigen Marktbedingungen für weitere Zukäufe zu nutzen.
Der drittgrößte deutsche Versicherer Talanx hatte seinen seit mehr als einem Jahrzehnt vorbereiteten Börsengang im September schon abgesagt, weil Vorstandschef Herbert Haas die zunächst von den Banken avisierte Bewertung zu schlecht war.
Die Verwirklichung der Börsenpläne scheint unter keinem guten Stern zu stehen: ein Forderungsaufkäufer, mit dem sich der Versicherer im Rechtsstreit befindet, wirft Talanx vor, die rechtlichen Risiken im Börsenprospekt nicht in voller Tragweite dargestellt zu haben. Er hat Talanx bei der Finanzaufsicht Bafin wegen „Marktmanipulation“ angezeigt, wie die Behörde bestätigte. Der Fall werde geprüft, der Vorwurf greife aber nicht, solange Talanx nicht an der Börse notiert sei, so eine Sprecherin. Talanx wies die Vorwürfe, die den gescheiterten Cinerenta-Filmfonds betreffen, zurück.

By VL/ Michael Oehme

Montag, 1. Oktober 2012

Michael Oehme: Schlecker: Insolvenzverwalter bekommen 15 Millionen Euro Vergütung


Die Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz und Werner Schneider wickeln zusammen die Insolvenz der Schlecker-Kette und deren Tochtergesellschaft Ihr Platz ab.
Gläubiger und vor allem Arbeitnehmer traf die Schlecker-Insolvenz katastrophal. 25.000 Angestellte verloren ihren Arbeitsplatz.
Gewinner ist klar die Kanzlei, die mit der Insolvenzabwicklung beauftragt ist. Diese wird vorraussichtlich 15 Millionen Euro für ihre Arbeit ausgezahlt bekommen.
Karstadt-Insolvenzverwalter Klaus Hubert Görg hatte 2010 mehr als 32 Millionen Euro in Rechnung gestellt.
Schleckers Gläubiger könnten hingegen leer ausgehen. Geiwitz hatte am letzten Freitag die Schlecker-Filialen in Spanien und Portugal an das Einzelhandelsunternehmen DIA für einen Preis von 70, 5 Millionen Euro verkauft. Den Gläubigern der Drogeriemarktkette macht er keine großen Hoffnungen auf eine Quotenzahlung.

By VL/ Michael Oehme