Freitag, 27. Mai 2022

Altersvorsorge: Nachhaltiges Wohnen

Eine im März 2022 von Pangaea Life beim Marktforschungsinstitut YouGov in Auftrag gegebene repräsentative Bevölkerungsumfrage liefert spannende Aufschlüsse über Kundenpräferenzen in der nachhaltigen Altersvorsorge und Geldanlage. Befragt nach den drei Sektoren, in die Verbraucher im Rahmen ihrer nachhaltigen Geldanlage und Altersvorsorge am ehesten investieren würden, entschieden sich 26 % der Befragten für den Bereich Immobilien, 24 % für den Bereich Energie und 19 % für den Technologiesektor.

„Nachhaltiges Wohnen und die klimaneutrale Zukunft unserer Städte sind Themen, die Menschen in Anbetracht des Wohnraummangels, stetig steigender Mieten und den zugleich immer sichtbareren Auswirkungen des Klimawandels in unseren Städten bewegen“, kommentiert Daniel Regensburger, Geschäftsführer der Pangaea Life, die Studienergebnisse. „Daher wundert es uns nicht, dass Menschen durch Investments in nachhaltige Immobilien gerne selbst einen Teil zur Lösung dieser Herausforderungen beitragen möchten und in Immobilien zugleich weiterhin eine sicherere und chancenreiche Wertanlage sehen.

“Was den Energiesektor betrifft, seien gerade erneuerbare Energien schon lange im Fokus verantwortungsbewusster Anleger, so Regensburger. Das aktuelle Zeitgeschehen verleihe dem Sektor aber noch mehr Bedeutung, wie auch die Umfrageergebnisse verdeutlichten: „Der Ukraine-Krieg hat das Thema Energieknappheit und Versorgungssicherheit im Bewusstsein der Menschen ganz nach oben katapultiert. Immer mehr Menschen wird klar, dass am massiven Ausbau insbesondere der erneuerbaren Energien kein Weg vorbeiführt, wenn wir in Zukunft unabhängiger werden und zugleich eine Klimakatastrophe verhindern wollen. Hier erkennen Menschen in der nachhaltigen Geldanlage entsprechend große Chancen.“Quelle: https://finanzwelt.de

Dienstag, 24. Mai 2022

Strengere Vorschriften für Kundenbewertungen

Fake-Reviews gehen gar nicht mehr Für Onlineportale, die Kundenbewertungen veröffentlichen, gelten strengere Vorschriften. Das hat auch Folgen für Finanz- und Versicherungsvermittler. Damit sich künftig niemand mehr Gedanken darüber machen muss, ob es sich bei Kundenbewertungen im Internet tatsächlich um echte Reviews handelt, hat die Europäische Kommission eine Richtlinie verabschiedet, die gefälschten, gekauften oder in anderer Weise manipulierten Urteilen entgegenwirken soll. Das Regelwerk tritt am 28. Mai 2022 in Kraft. Bis dahin müssen die EU-Mitgliedsstaaten die neuen Vorschriften in nationales Recht gegossen haben.

Donnerstag, 19. Mai 2022

Keine gute Perspektive für Putin

Was macht Wladimir Putin (69), wenn er den Krieg verliert? Diese Frage dürfte derzeit unzählige Menschen beschäftigen. Denn die Ukrainer sind von Tag zu Tag optimistischer, die russische Invasion zu stoppen. Aber gibt Putin dann einfach auf? Begeht er Selbstmord, wie Adolf Hitler (1889 – 1945)? Oder lässt er in einem Akt der Verzweiflung eine Atombombe starten?

Niemand hat darauf eine Antwort, vielleicht nicht einmal Putin selber. Der US-Politikwissenschaftler Graham Allison versucht trotzdem, die Szenarien einzuschätzen. Und kommt zum Schluss: «Putin geht davon aus, dass er bei einer Niederlage sein Leben verliert», sagt Allison dem «Spiegel».

Allison leitete die John F. Kennedy School of Government und das Belfer Center für Wissenschaft und internationale Beziehungen an der Harvard-Universität. Jahrelang war er zudem Planungschef des Pentagons und koordinierte nach Ende des Kalten Kriegs die US-Strategie gegenüber den Nachfolgestaaten der Sowjetunion. In einem seiner Bücher analysierte er zudem die Zwänge und Motive politischer Entscheidungsträger. Kurz gesagt: Der Mann ist ein Experte im Bereich der Krisenforschung.Er glaubt, dass Putin bei einer Niederlage «als der Mann in die russische Geschichte eingehen würde, der die Ukraine verloren und womöglich sogar den Westen wiederbelebt hat». Dies sei keine gute Perspektive für ihn – und zugleich der analytische Kernpunkt dieser Frage: Was wird Putin wählen, wenn er gezwungen ist, zwischen dieser Niederlage und einer Eskalation der Gewalt und Zerstörung zu wählen? Allison: «Meiner Einschätzung nach wird er sich, als rationaler Akteur, für Letzteres entscheiden.» Quelle: Blick

Dienstag, 17. Mai 2022

Vermarktung und aktiver Verkauf

Der deutsche Diplombetriebswirt Michael Oehme (58) ist Consultant der CapitalPR AG aus Sankt Gallen, verschafft deutschen Unternehmen Marktzutritte und Kapital in der Schweiz. Er selbst siedelte 2011 vom hessischen Friedberg in die Schweizer Alpen.



Hält er die Schweiz als Einwanderungsland für lukrativ? Oehme: „Ja, Arbeitnehmer genießen eines der höchsten Pro-Kopf-Löhne in Europa. Und die Lebensqualität wird von vielen internationalen Consultingfirmen als eine der besten in der Welt beurteilt.“ Und für deutsche Unternehmer interessant: „Nebenbei bietet die Schweiz eines der freundlichsten Steuersysteme und für Unternehmen Steueranreize unterschiedlichster Art.“



Michael Oehme – keine Neidkultur

Angenehm empfindet Oehme in der Schweiz: „Und eine Neidgesellschaft ist den Schweizern ebenso fremd, wie seinen Nachbarn im Zweifel nicht hilfreich zur Verfügung zu stehen.“

Oehme ist ein gefragter Referent unter anderem mit seinem Vortrag: „Ist die Schweiz ein Vorbild, von dem Europa lernen kann?“. Der leidenschaftliche Berater ist zudem anerkannter Immobilienexperte. Er berät Schweizer Immobilienunternehmen bei der strategischen Ausrichtung, Positionierung und Realisierung von Erfolgsstrategien. Sein oberstes Anliegen dabei: „Den vorhandenen Graben zwischen Presse und Finanzberatung füllen.“
Im Interview mit Business Leaders erzählt Oehme wie er das macht und gewährt dabei zum ersten Mal öffentlich sehr persönliche Einblicke in sein Leben.



1. Business Leaders: Um ein Unternehmen im Markt bekannt zu machen, muss man wissen, wie der Markt tickt und was die Leute hören wollen. Waren Sie schon immer ein schlauer Junge, der Dinge vermarkten wollte? Was hat Ihnen imponiert? Wer oder was hat Sie inspiriert, ein Unternehmensberater zu werden?



Michael Oehme: „Sehr viel gelesen“

Michael Oehme: „Ich war leider kein ‚schlauer Junge‘, dem alles in die Wiege gelegt wurde. Ich bin allerdings in einem ‚einfachen‘, liebevollen Elternhaus aufgewachsen und habe früh gelernt, dass man mit Fleiß viel erreichen kann. Außerdem haben meine Eltern in mich vertraut. Und ich durfte – als erster in unserer Familie übrigens – ein Gymnasium besuchen. Es war ein humanistisches Altsprachen-Gymnasium. Und bei Latein und Altgriechisch habe ich sicher den ersten Schliff erhalten. Einige meiner Mitschüler kamen dabei aus recht vornehmem Haus und beim Besuch derer Familien konnte ich kennenlernen, dass die Welt noch interessante Möglichkeiten offenhält. Ich habe dabei sehr viel gelesen, Literatur über Psychologie und Soziologie, aber eben auch von Unternehmensberatern wie Tom Peters und später die Bücher von Edgar K. Geffroy, Roland Frank und Nikolaus B. Enkelmann, um nur einige zu nennen. Das hat mich sehr inspiriert, auch im Hinblick auf die Themen Vermarktung und Verkauf.“



2. Business Leaders: Wie sahen dann Ihre ersten Berufsschritte aus?



Michael Oehme: „Nach einer Lehre als Sozialversicherungsfachangestellter und einigen Jahren als jüngster Geschäftsstellenleiter der DAK, habe ich schließlich noch ein BWL-Studium begonnen. Ich wollte die Unternehmensabläufe und deren Einbindung in die Volkswirtschaft einfach besser verstehen. Da ich allerdings von Bertelsmann für den DFI Gerlach Report abgeworben wurde – Heinz Gerlach schied damals aus und sie brauchten jemanden für die Vermarktung der Seminare und Tagungen sowie für das ‚gelbe Revolverblatt‘ – musste ich mein Studium in nur fünf Semestern abschließen. Ich erinnere mich, wie ich voller Stolz mit meiner Diplomarbeit ‚summa cum laude‘ zum damaligen Chef-Redakteur Helmut Kapferer kam und mir anhören musste: ‚Schön, das ist Theorie. Willkommen in der Praxis!‘“



Viele Visitenkarten von Finanzdienstleistern gesammelt

Michel Oehme: „Und da war ich dann auch wirklich. Ich erinnere mich ewig an den ersten Vertriebskongress. Da stolzierten die großen Vertriebsbosse in die Halle, unter dem rechten Arm eine blonde ‚Sekretärin‘ und unter dem linken eine Brünette. Die hatten, ‚mit Verlaub‘ so dicke Eier, dass sie kaum laufen konnten. Und vor dem Hotel stand eine Luxuskarosse neben der anderen. Oder ein Kongress zum Thema Bankgarantie-Geschäfte. Seinerzeit moderierte Heinz Gerlach. Sein erster Spruch war: ‚Wenn ich mich umsehe und nicht täusche, sitzen hier 500 Jahre Gefängnis auf dem Podium!‘ Das waren also meine ersten Schritte in der Finanzdienstleistung. Später, 1996, habe ich mich dann als Berater für Finanzdienstleister selbstständig gemacht. Ich wollte und habe Finanzdienstleister beraten, professionell aufzutreten, Neukunden zu gewinnen und so weiter, die ganze Palette eben. Bei meinen gefühlt unzähligen Seminaren habe ich viele Visitenkarten gesammelt. Alle fanden das toll, was ich referiert habe, allerdings hatte keiner das Geld, mich zu bezahlen – oder sie wollten es eben nicht. Sie kennen das alles. Wichtig war mir dabei immer, dass Finanzdienstleister auch die Presse in ihr Handeln einbinden und somit den vorhandenen Graben zwischen Presse und Finanzberatung füllen sollten. Dieses Unverständnis bestand seinerzeit und besteht zum großen Teil heute noch.“



Innige Freundschaft mit Dorothee Schöneich (finanzwelt, Wiesbaden)

Michael Oehme: „Geändert hat sich meine Situation erst, als ich Dorothee Schöneich von der finanzwelt in Wiesbaden kennenlernte. Für mich eine der profiliertesten Persönlichkeiten der Finanzbranche. Wir haben festgestellt, dass zur damaligen Zeit die Emittenten – die überwiegend auch aus dem Vertrieb kamen – das gleiche Problem, nämlich den professionellen Umgang mit der Presse und mit Analysten hatten und es eine gegenseitige Scheu voreinander gab. Es hat sich eine langjährige, sehr interessante und ereignisreiche Zusammenarbeit ergeben, aus der auch eine innige Freundschaft erwachsen ist. In dieser Zeit konnte ich sehr viele Erfahrungen sammeln – positive wie negative. Eine negative Erfahrung war dabei sicher, dass man mich als Berater seitens der Presse für Entwicklungen von Unternehmen verantwortlich machen wollte, auf die ich gar keinen Einfluss nehmen konnte. Oftmals fehlten mir auch Informationen, die mich deren Entscheidungen oder Absichten überhaupt hätten nachvollziehen lassen. Ich habe hieraus meine Konsequenzen gezogen.“



3. Business Leaders: Was war denn das Schlüsselerlebnis, das Sie zum Fan der Schweiz werden ließ?

Michael Oehme: „Sie werden es kaum glauben, aber meine ersten Erfahrungen mit der Schweiz sammelte ich im zarten Alter von 19 Jahren. Ich wohnte damals in einer Wohngemeinschaft nahe Frankfurt. Zwei der Mitbewohner waren Schweizer, die drei Monate im Jahr als Senner in den Berner Alpen arbeiteten. Da ich der einzige mit einem Auto war, habe ich sie zu ihrem ‚Schweizer Arbeitsplatz‘ gebracht und konnte so sowohl die Zürcher Intellektuellenszene als eben auch die besondere Welt der Schweizer Alpen und deren Bevölkerung kennenlernen. Die besondere Mischung aus Kultur, Zukunftsorientierung und Basisdemokratie fasziniert mich noch heute. Nicht zuletzt natürlich auch die hohe Lebensqualität, die unter anderem Grund dafür ist, dass viele Headquarters von Weltunternehmen ihren Führungsstab hier leben lässt.“

Michael Oehme: „Effizienz ist keine Frage der Größe“



4. Business Leaders: Was macht die Schweiz zum Vorbild für Europa?

Michael Oehme: „Das ist eine schwierige Frage, die ein Schweizer ungern beantworten würde. Schweizer sind nämlich viel zu bescheiden, ihr Handeln in den Vordergrund zu stellen. Deshalb ecken hier auch manche Deutsche an, die sich ‚aufspielen‘. Der Schweizer würde sich charmant zurücklehnen und behaupten, „wir machen es nicht besser, sondern anders.“ Für den Schweizer bedeute das beispielsweise, dass die zweite Röhre im Gotthardtunnel nicht nur schneller fertig wurde als geplant, sondern auch noch unter dem ursprünglich angesetzten Etat. Kennen Sie ein einziges Beispiel aus Deutschland der letzten 20 Jahre, dass dies von sich behaupten kann? Mir ist dabei durchaus bewusst, dass die Schweiz ein überschaubar kleines Land ist, doch Effizienz ist keine Frage der Größe. Und die Selbstbestimmung von Bürgern beziehungsweise die Integration von Ausländern auch keine. Die Schweiz hat einen Ausländeranteil von mehr als 25 %, funktioniert – genau genommen – in vier Sprachen. Aber Sie werden kaum jemanden finden, der dies bemerkt.


5. Business Leaders: Schwerpunkt Ihrer Beratungstätigkeit ist die Ansiedelung von Unternehmen und Privatpersonen in der Schweiz. Warum halten Sie die Schweiz als Einwanderungsland für lukrativ?


Michael Oehme: „Ich habe es in meinen vorherigen Ausführungen eigentlich schon angedeutet. Die Schweiz bietet ein investitionsfreundliches, steuergünstiges Umfeld für Unternehmen und für Arbeitnehmer attraktive Arbeitsbedingungen. Überall in der Schweiz werden Fachkräfte gesucht, viele Deutsche sind aber beispielsweise auch in die Schweiz gekommen, um hier als Bademeister, Friseure oder in der Gastronomie zu arbeiten. Sie haben dabei ein Einkommen, das in etwa dem Doppelten dessen entspricht, was sie in Deutschland gehabt haben. Dies ist auch mit ein Grund, warum beispielsweise in der Ostschweiz ein hoher Anteil der Ärzte und des Krankenhauspersonals aus Deutschland kommen. Ärzte bestätigten mir, dass sie dabei weniger Verwaltungsaufwand, mehr Freizeit, gepaart mit einer höheren Liebesqualität, haben. Keiner der von mir gesprochenen Ärzte wollte nach Deutschland zurückkehren.“


6. Business Leaders: Heute beraten Sie auch Schweizer Immobilienunternehmen. Was können umgekehrt die Schweizer Bauträger von Ihnen lernen?


Michael Oehme: „In der Tat ist das Thema Vermarktung und aktiver Verkauf in der Schweiz noch nicht so angekommen, wie wir es aus Deutschland heraus kennen. Das mag mit der Schweizer Zurückhaltung zu tun haben. Fernerhin sind auch Schweizer Unternehmen dankbar für alternative Finanzierungsmöglichkeiten, da diese ähnlich strengen Reglementierungen der Banken unterliegen wie in Deutschland. Die Erfahrungswerte hierzu konnte ich gut im Schweizer Immobilienmarkt nutzen und verwirklichen.“


„Hinter all diesen Marktteilnehmern stehen Menschen“

7. Business Leaders: Sie waren viel Jahre lang Chefredakteur der finanzwelt im hessischen Wiesbaden. Das Magazin ist ein Bindeglied zwischen Produktgebern und Vertrieben. Was ist Ihre wichtigste Erkenntnis, die Sie in dieser Zeit gewonnen haben?


Michael Oehme: „Meine Zeit als Chefredakteur von finanzwelt möchte ich wirklich nicht missen, da sie meinen Erfahrungsschatz in den darauffolgenden Jahren deutlich erweitert hat. Zudem ist Dorothee Schöneich aus meiner Sicht eine der profiliertesten Unternehmerinnen in Deutschland. Es ist schwierig, diese Zeit auf nur eine wichtige Erkenntnis zu reduzieren. Vielleicht diese, dass hinter all diesen ‚Marktteilnehmern‘ Menschen stehen, mit all ihren Wünschen und Zielen, aber eben auch Sorgen und Nöten. Und der erste Eindruck ist oftmals nur ein kleiner Teil dessen, was dahintersteht. Sie würden beispielsweise niemals erahnen, wie viele vermeintlich harte Haudegen auch ihre soziale Seite haben und dementsprechend sozial engagiert sind.“


8. Business Leaders: Gibt es für Sie noch ein Neuland, das Sie gern noch betreten würden?


Michael Oehme: „Wie viele Menschen, die von sich behaupten können, dass sie an einem Ziel der Lebensverwirklichung angekommen sind, möchte man irgendwann auch etwas mehr zurückgeben. In meinem konkreten Fall haben meine neue Lebenspartnerin und ich, sie stammt ursprünglich aus der Dominikanischen Republik, begonnen, in ganz kleinen Schritten ärmere Familien vor Ort zu unterstützen. Ein nächster Schritt ist die Zusammenarbeit mit einer regionalen Schule. Nur wenige Dominikaner sprechen Englisch. Und daher würden wir gerne die Sprachbildung von Schülern fördern. Sie sehen also, mein Neuland ist eher sozialer Natur. Vielleicht ist dies ja auch meinem Alter geschuldet.“



Business Leaders: Herr Oehme, wir danken für das Interview.




Donnerstag, 12. Mai 2022

Armut treibt Organhandel an

Die extreme Armut treibt viele Afghanen dazu, lebenswichtige Organe zu verkaufen, um Familien zu ernähren. In der westlichen Provinz Herat riskieren Menschen, die dringend Geld brauchen, ihr Leben, indem sie ihre Nieren verkaufen. Die Wirtschaft des Landes war bereits ins Wanken geraten, als die Taliban Mitte August inmitten eines chaotischen Rückzugs der US- und Nato-Streitkräfte die Macht übernahmen. Die internationale Gemeinschaft hat Afghanistans Vermögen im Ausland eingefroren und jegliche Finanzierung eingestellt, da sie nicht bereit war, mit einer Taliban-Regierung zusammenzuarbeiten, da sie während ihrer früheren Herrschaft vor 20 Jahren für ihre Brutalität bekannt war. Die Folgen waren verheerend für ein Land mit einem Mangel an Arbeitsplätzen und wachsenden wirtschaftlichen Herausforderungen, die die schwächsten Mitglieder der Gesellschaft am härtesten treffen. Der Urologe und Nierentransplantationschirurg Dr. Nasir Ahmad sagt, dass mit dem gegenseitigen Einverständnis von Nierenspender und -käufer eine komplette Nierentransplantation etwa 600.000 Afghanis (5.255 Euro) bis 800.000 Afghanis (7.007 Euro) kostet. Je nach Blutgruppe können Nieren zwischen 200.000 Afghanis (1.751 €) und 400.000 Afghanis (3.503 €) kosten, wobei Krankenhausgebühren, Medikamente und Operationsgebühren weitere 400.000 Afghanis (3.503 €) erreichen. Ahmad fügt hinzu, dass viele der Menschen, die ihre Nieren verkaufen, am stärksten gefährdet sind und Schwierigkeiten haben, ihre Familien zu ernähren.

Mittwoch, 11. Mai 2022

Sparbuch und Sparkonto unattraktiv

Wenn Sie es schaffen, einen Teil Ihres monatlichen Einkommens beiseitezulegen, stellen Sie sehr wahrscheinlich einen wachsenden Kontostand fest. Doch was nützt Ihnen das Geld auf dem Konto? Unliebsame Begriffe wie Negativzinsen/Verwahrentgelte schwirren nicht nur durch die Medien, sie sind real und verschlingen einen Teil Ihres hart erarbeiteten Geldes. Und da wäre noch das Inflationsgespenst. Lebensversicherung und Riester-Rente haben ausgedient! „Die Lage der deutschen Lebensversicherer ist dramatisch.“ Mit Beginn des 21. Jahrhunderts sanken Jahr für Jahr die einst so attraktiven Garantiezinsen. Die Garantiezinssenkung zum Januar 2022 auf 0,25 % Garantiezins – schlichtweg unattraktiv. Dieser Wert lag vor dem Jahrtausendwechsel bei 4 %.

Mittlerweile ist das Modell der Lebensversicherung sowie der Riester-Rente kein renditestarkes Finanzprodukt mehr. Doch nicht nur der geringe Garantiezins, auch die langfristige und unflexible Vertragssituation, die besteuerte Rendite, ein hohes Lebensalter als Voraussetzung und und und … Alles in allem: Bei der Riester-Rente und der  Lebensversicherung handelt es sich um keine zeitgemäßen Geldanlagen oder Sparmöglichkeiten.

Sparbuch und Sparkonto? Gänzlich unattraktiv.

Das Sparbuch als auch Tagesgeldkonten und Festgeldkonten zählen immer noch zu den beliebtesten Geldmarktprodukten in Deutschland. Über 40 % des gesamten Vermögens in Deutschland befindet sich auf derart zinslastigen Produkten, mehr als die Hälfte der Deutschen lagert ihr Geld in dieser Form. Bereits im Kindesalter wird man mit dieser Sparanlage konfrontiert.

Doch warum? Sparbuch und Sparkonto bedeuten automatisch Wertverlust. Einen attraktiven Zinssatz von 4,4 % erhielten die Deutschen noch 1975 , 1995 lag der Zinssatz noch bei 2 %, 2020 allerdings nur noch bei 0,1 %.

Selbst die Sparkasse hat warnende Worte für interessierte Anleger zu dieser Thematik auf Ihrer Webseite: „Geld auf Sparbuch, Tages- oder Festgeldkonto zu parken, ist vor dem Hintergrund von hoher Inflationsrate und aktuellem Niedrigzinsumfeld keine sinnvolle Option.“

Das Schlagwort auf der Suche nach dem „Warum?“ lautet Realzinsfalle. Das bedeutet, dass die Zinsbeträge unterhalb der Inflationsrate liegen, der Kaufkraftverlust durch die Inflation (Januar: 4,9 % in Deutschland) kann durch die Zinsen nicht aufgefangen werden.

Welche Alternative gibt es zu Spareinlagen und Lebensversicherung?

Viele Sparer legen Wert auf Sicherheit, deshalb nutzen noch sehr viele Deutsche Spareinlagen und Versicherungen als Geldanlage. Nun kann dies aber zu finanziellen Verlusten führen. Also, welche Alternative gibt es? Einfache Antwort: Gold und Silber.

Gold und Silber genießen einen hervorragenden und über Jahrtausende andauernden Ruf als Wertspeicher. Legen Sie beispielsweise 10.000 € in Gold und Silber an, können Sie davon ausgehen, dass der Wert der Summe nach der Anlagezeit mindestens gleichbleibt, wenn nicht sogar gestiegen ist.

Tatsächlich ist das Wertverlustrisiko sehr überschaubar. Jede regelmäßige Einzahlung in einen Gold oder Silbermetallsparplan bedeutet zunächst Vermögensschutz. Über eine frei wählbare Laufzeit können sie Stück für Stück einen beachtlichen Teil Ihres Geldes beiseiteschaffen und in eine nachhaltige Wertanlage investieren. Weitere Vorteile: Edelmetalle punkten gegenüber den besagten Spareinlagen mit Flexibilität, der Aussicht auf Wertsteigerung und in puncto Sicherheit. Quelle: https://finanzwelt.de












Dienstag, 3. Mai 2022

BaFin bemängelt hohe Kosten bei Fondspolicen

Fondsgesellschaften zahlen mitunter auch Kickbacks an Vermittler. Nach Kenntnis der befragten Lebensversicherer geschieht dies in 19 Prozent der Fälle, schreibt die BaFin. In weniger als der Hälfte dieser Fälle kennen die Versicherer die Höhe dieser Kickbacks. Ohne dieses Wissen können sie jedoch nicht auf mögliche Interessenkonflikte einwirken, mahnt die Behörde.

Hinzu kommt: Rückvergütungen an Vermittler erhöhen nicht den Überschuss des Lebensversicherers – und damit auch nicht die Überschussbeteiligung der Kunden. De facto sei dies eine zusätzliche Vertriebsvergütung, die aus der Managementgebühr der Fondsgesellschaft finanziert wird und daher tendenziell die Kosten der Fondspolice erhöht. Damit könne das Preis-Leistungs-Verhältnis aus Kundensicht unangemessen sein.

Hintergrund: Die Fondsmanagementgebühren, aus denen die Kickbacks finanziert werden, gehören zwar zu den Effektivkosten, über die Kunden bei Vertragsabschluss zu informieren sind (nach Paragraf 2 Absatz 1 Nr. 9 VVG-InfoV). Sie zählen aber nicht zu den einkalkulierten Abschlusskosten, die den Kunden nach VVG-InfoV als einheitlicher Gesamtbetrag separat mitzuteilen sind. „So kann Kunden ein falscher Eindruck von der faktischen Gesamthöhe der Abschlusskosten vermittelt werden“, warnt die BaFin, die ja allenfalls die Versicherer an die Kandare nehmen kann, nicht aber die Vermittler.

Dem Bund der Versicherten (BdV) war die BaFin-Analyse offenbar zu freundlich. Auf Basis der BaFin-Daten wurden die Effektivkosten vom BdV umgerechnet – auf die Wertentwicklung analog Rechnungszins 0,25 Prozent bei klassischen Policen bzw. 6,0 Prozent bei Fondspolicen –, also der tatsächliche Abzug vom Nettobeitrag des Kunden errechnet.

Ergebnis: Bei einer Fondspolice werden danach im Mittel der vier Laufzeiten knapp 26 Prozent der Sparleistung mit Kosten belastet, bei einer Klassik-Police knapp 16 Prozent. Bei 30 Jahren Laufzeit koste eine Fondspolice laut BdV 29,2 Prozent der eingezahlten Nettobeiträge. Wenn Versicherer bei den für Kunden riskantesten Angeboten die höchsten Kosten ansetzen, widerspreche das dem Versicherungsprinzip, so BdV-Vorstandssprecher Axel Kleinlein. Quelle: www.procontra-online.de