In Deutschland gibt es viele Branchen, die sehr niedrige
Löhne zahlen. Die Niedriglohn- oder Mini-Jobs wurden 2003 eingeführt und waren
als „Sprungbrett in den regulären Arbeitsmarkt“ gedacht. Arbeitgeber ziehen
ihre Vorteile aus solchen Arbeitsverhältnissen, da sie auf Kosten der
Arbeitnehmer Gelder einsparen, z.B. bei der Sozialversicherung. Der
Niedriglohnsektor wächst immer weiter und hat längst sein ursprüngliches Ziel
verfehlt. Mini-Jobber sollten schnell eine andere, besser bezahlte Arbeit
finden. Fehlanzeige! Teilzeitarbeit, 400-Euro-Jobs und befristete
Arbeitsverträge sind zum Massenphänomen geworden. Rund 7,5 Millionen Menschen
arbeiten deutschlandweit in solchen Jobs. Sie würden gerne mehr arbeiten um
dementsprechend mehr Geld nach Hause zu bringen, denn der Lohn reicht oft nicht
zum Leben. Die jeweiligen Arbeitgeber könnten dann jedoch keine Niedriglöhne
mehr zahlen. Für den Steuerzahler wäre es natürlich viel besser, wenn mehr
Menschen mehr verdienen würden.
Wer dauerhaft für so wenig Geld arbeitet, erwartet zu Recht
die Altersarmut. Viele fürchten als Rentner wie ein Hartz-IV Empfänger leben zu
müssen. Einzelne Wirtschaftszweige haben schon ein regelrechtes
Dumpinglohn-Image wie z.B. die Friseur-und Kosmetikbranche oder die Straßen-und
Gebäudereinigung.
Die Landesregierung will eine Bundesinitiative auf den Weg
bringen, wonach eine unabhängige Kommission einen bundesweiten Mindestlohn für
alle Branchen festlegen soll.
Der Deutsche Gewerkschaftsbund fordert, die 400-Euro-Jobs
komplett abzuschaffen. Arbeitnehmer sollen Beiträge zu Renten-, Kranken- und
Arbeitslosenversicherung bezahlen, um abgesicherter zu sein. Zunächst soll der
Arbeitgeber den Großteil davon übernehmen und der Arbeitnehmeranteil von 50%
soll erst bei einem Nettoeinkommen von 800€ im Monat anfallen. Außerdem fordert
der DGB einen Mindestlohn von 8,50€ in allen Branchen.
Union und FDP hingegen wollen Mini-Jobs weiterhin fördern
und stärken, und das monatliche Höchsteinkommen von 400€ auf 450€ anheben.
Generation Niedriglohn- Wenn im Alter Armut droht
By VL/ Michael Oehme
Generation Niedriglohn- Wenn im Alter Armut droht
By VL/ Michael Oehme
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