Mittwoch, 4. September 2013

PR-Michael Oehme: Der deutsche Immobilienmarkt – ein Eldorado für Kapitalanleger?



Der deutsche Immobilienmarkt legte im ersten Halbjahr 2013 deutlich zu. Bei den Eigentumswohnungen gab es mit 28.868 neuen Genehmigungen bis zum 30 Juni einen Zuwachs um 14,7 Prozent  zum Vorjahreszeitraum. Im Mietwohnungsbau sogar einen Anstieg um 31,7 Prozent. So die Zahlen des statistischen Bundesamtes.  Auch der Verband deutscher Pfandbriefbanken bestätigt diesen Trend. In ihm sind die wichtigsten deutschen Hypothekenbanken zusammengeschlossen. Zudem setze sich der Preisaufschwung am deutschen Immobilienmarkt weiter fort.  So erhöhten sich im zweiten Quartal 2013 die Wohnimmobilienpreise gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 3,3 Prozent.  Wie Studien zeigen, interessieren sich dabei immer mehr Bürger in Deutschland für eine Wohnung als Kapitalanlage. Immobilienmakler und -verkäufer werden daher nicht müde, die Vorteile einer Immobilienanlage zu kommunizieren und verweisen dabei gerne auf Städte wie München, Hamburg, Frankfurt, Düsseldorf und Berlin, die in der Tat in den letzten zwei bis drei Jahren ansteigende Preise im Neubau zu verzeichnen haben. Dabei machte die LBS, als einer der wichtigsten finanzieren Deutschland, unlängst darauf aufmerksam, dass man die Preisentwicklungen beim Neubau nicht mit denen von gebrauchten Immobilien vergleichen sollte. Hier gebe es vielerorts keine positive Preisentwicklung nach oben, sondern gebrauchte Immobilien würden in manchen Regionen immer weniger wert. Dies hänge auch mit der Ausstattung der Immobilie zusammen, gerade auch im Hinblick auf mögliche Energiesparmaßnahmen. Da sich die Nebenkosten inzwischen zur zweiten Miete entwickelt hätten, würden nicht nur Mieter immer genauer hinschauen, sondern auch potentielle Käufer von gebrauchten Immobilien. 

Ein weiterer Trend ist nicht von der Hand zu weisen: Verlierer des Immobilienbooms sind ländliche Gemeinden und Kleinstädte, in den letzten Jahren deutlich an Einwohnerzahl verlieren. Zwei Drittel von ihnen sollen an Bevölkerungszahl verloren haben. Betroffen sind dabei Regionen in den neuen Bundesländern genauso wie die in den alten. Die zehn am stärksten betroffenen Kreise liegen allerdings in den neuen Bundesländern. An erster Stelle Suhl in Thüringen. Für die Wohnungswirtschaft hat das erhebliche Konsequenzen. So spricht die Wiesbadener DSK Deutsche Stadt- und Grundstücksentwicklungsgesellschaft schon von einem aktiven Leerstands-Management, wozu beispielsweise gehöre Bürger für die Sanierung leerstehender Häuser im Ortskern zu begeistern, statt auf der grünen Wiese neu zu bauen.  Auch das Berlin-Institut regt an, die Unterschiede in der Lebensqualität anzuerkennen und aktiv zu begleiten. Hierzu gehöre beispielsweise die Einführung von Zwergschulen,  die mobile Versorgung mit Gemeindeschwestern und die Förderung von Nachbarschaftshilfen. Was bedeutet diese Entwicklung für Kapitalanleger? Der deutsche Immobilienmarkt ist pauschal betrachtet sicher kein Eldorado! Ganz offensichtlich pegeln sich die Mietpreise in Deutschland derzeit auf teilweise hohem Niveau ein, steigen aber in den Großstädten auch nicht mehr. Hier kommt es teilweise sogar zu leichten Senkungen wie aktuell Immobilienscout24 veröffentlicht. Die Internetplattform ermittelt monatlich Miet- und Kaufpreise und erstellt hierüber Indices.  Lediglich für Berlin lassen sich noch Mietpreissteigerungen erkennen, die auch auf die Kaufpreise ausschlagen. Diesen Trend bestätigt auch das Maklerunternehmen Aengevelt auf der Basis der Befragung von rund 300 Experten. 

Dabei zeigte sich zuletzt, dass die Stimmung ebenfalls schlechter geworden ist als noch im Frühjahr. Für viele Mieter in Deutschland dürfte dies Grund zum Durchatmen sein. Und für interessierte Kapitalanleger heißt dies. Mit Bedacht an mögliche Angebote zu gehen.

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