Mittwoch, 8. Januar 2014

PR-Michael Oehme: Privatanleger haben oft das falsche Portfolio


Ganz offensichtlich haben viele Privatanleger in hierzulande Finanz- und Versicherungsprodukte gekauft, die überhaupt nicht  zu ihrer persönlichen Situation passen. Zu diesem Schluss kommt die Initiative Finanzmarktwächter der Verbraucherzentralen in einer jüngsten Studie. Hierfür wurden298 Fälle ausgewertet, in denen Privatanleger sich an eine Verbraucherzentrale gewandt hatten, um sich bezüglich des Themas Geldanlagen beraten zu lassen – vorwiegend ging es um die Altersvorsorge.
Die Berater fanden bei 90 Prozent der  Verbraucher mindestens ein Produkt im Portfolio, das nicht optimal war – also entweder nicht der Lebenssituation entsprach oder dem Ziel, das die Verbraucher mit der Anlage erreichen wollten. Zusammengerechnet  wurden satte 1800 Produkte untersucht. Davon passten nach Meinung  der Berater in den Verbraucherzentralen 42 Prozent nicht zu den Bedürfnissen der Anleger. In den Fällen  von neu angebotenen Verträgen seien sogar 87 Prozent unpassend.
Der häufigste Grund, warum ein Produkt als nicht bedarfsgerecht beurteilten, war eine viel zu geringe Rendite. Fast  zwei Drittel der Produkte fielen aus diesem Grunde durch. Die Hälfte erschien den Fachleuten der Verbraucherzentralen als zu teuer, jeweils rund ein Drittel als zu riskant oder zu unflexibel – diese Beurteilung ergab sich gemessen an den Wünschen der Anleger. Absolut unrentabel  angelegt waren häufig kurzfristige Einlagen bei Banken, Investmentfonds zu teuer und fondsgebundene Produkte. Mit jeweils 85 Prozent als besonders häufig für unpassend bewertet  wurden fondsgebundene Renten- oder Lebensversicherungen sowie fondsgebundene Riester-Rentenversicherungen – beide aus demselben  Grund, nämlich dass sie im Abschluss zu teuer seien. Auch die klassische Riester-Rente kam nicht besonders gut weg. Sie erschien den Verbraucherschützern in 64 Prozent der Fälle als nicht bedarfsgerecht. Und sie wird  von den Experten grundsätzlich als zu teuer eingeschätzt.

1 Kommentar:

  1. Man muss sich an der Stelle doch mal die Frage stellen, in was sollen Anleger denn dann überhaupt noch investieren? Das ist zu teuer, das andere hat eine zu schwache Rendite, das dritte ist unflexibel. Es wäre doch mal schön, Antworten von den Verbraucherschützern zu bekommen.
    Gert aus Essen

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